Ing. Franz Xaver Reimspieß

(1900 – 1979)

Fahrzeugkonstrukteur Steyr-Daimler-Puch AG mit Karl Jenschke 1948 bis 1952

Franz Xaver Reimspieß (* 28. November 1900 in Wiener Neustadt; † 1979 ebenda) war österreichischer Fahrzeugkonstrukteur.

Leben und Wirken

Reimspieß wuchs in Wiener Neustadt auf. Sofort nach der Hauptschule begann er, bei Austro Daimler in Wiener Neustadt als Gehilfe zu arbeiten, da sein Vater bedingt durch den Ersten Weltkrieg einrücken musste. Durch sein Talent auch komplizierte Zeichnung schnell und fehlerfrei zu erstellen wurde er bald als Technischer Zeichner eingestellt. Im letzten Kriegsjahr 1918 musste er einrücken, kam aber verwundet wieder nach Hause und arbeitete bei Austro Daimler weiter. Als es dort aber 1922 zu einer Kündigungswelle kam, verlor er diesen Job wieder. Reimspieß absolvierte ein Ingenieurstudium, und fing 1925 wieder bei Austro Daimler an.

Er arbeitete zunächst an einem streng geheimen Projekt, dem Panzerwagen ADGZ. Austro Daimler durfte diesen nach dem Vertrag von St. Germain eigentlich nicht bauen. Dieses Projekt wurde bekannt und musste beendet werden. So arbeitete er weiter unter dem Konstrukteur Karl Rabe an Konstruktionen, wie dem ADR 6 oder ADR 8.

Nach der Schließung des Werkes in Wiener Neustadt ging er mit Rabe zu Porsche nach Stuttgart, wo zu dieser Zeit an der Entwicklung des VW-Käfers gearbeitet wurde. Er konstruierte den legendären 4-Zylinder Boxermotor. Reimspieß erfand das VW-Logo und war am Entwurf des Porsche-Wappens beteiligt.[1] Während des Zweiten Weltkrieges entwickelte Reimspieß im Panzerentwicklungszentrum der Nibelungenwerke in St. Valentin als Chefkonstrukteur unter anderem den Panzer Porsche-Tiger. Nach dem Krieg war er kurze Zeit in Steyr beschäftigt, ging aber bald wieder nach Stuttgart, wo er in den 1960er Jahren das Konstruktionsbüro leitete.

Erst nach seiner Pensionierung kam er wieder in seine Heimatstadt Wiener Neustadt zurück, wo er 1979 verstarb und auch beigesetzt wurde.

 In Wiener Neustadt wurde ihm zu Ehren der Franz-Reimspieß-Weg benannt.

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Xaver_Reimspie%C3%9F  (Mai 2011)

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IN MEMORIAM – Franz Xaver REIMSPIEß

 Beitrag von Gerhard Weinzettl

Der Meister des Bleistift’s würde heuer seinen 100.Geburtstag feiern. Geboren wurde er am 28. 11. 1900 in Wr. Neustadt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde nach Recherchen der „Sektion Austro Daimler“ Nachfolgendes zusammengestellt: FXR kam nach der Hauptschule, also schon als Jugendlicher zur Österreichischen Daimler Motoren AG. Das Daimlerwerk in Wr. Neustadt war zu dieser Zeit ein aufstrebendes, mit heutigen Worten High-Tech-Unternehmen, das vielen Menschen in und um Wr. Neustadt einen Arbeitsplatz bot. Gegründet 1899 als Tochter der Deutschen Daimler A.G. wurden anfangs Lkws und Personenkraftwagen hergestellt. Als Ferdinand Porsche 1906 als technischer Direktor eingestellt wurde, gab es eine Flut von neuen Versuchen und Konstruktionen. Bald wurden Elektrofahrzeuge, Flugmotore, Bootsmaschinen und spezielle Militärkonstruktionen hergestellt. Aber nun zurück zu FXR. Sein Vater wurde in den 1. WK einberufen, so musste FXR sich und seine Mutter schon als 15 Jähriger ernähren. Dies wurde durch den Posten als Gehilfe bei Daimler erreicht. Dort musste er Botengänge machen, die dem immer fröhlichen FXR nicht wirklich zusagten, und er versuchte eine Stelle im Konstruktionsbüro zu bekommen. Er zeichnete in seiner Freizeit eifrig Skizzen und Details der aktuellen Produktionsmodelle. Zuerst lachten die Ingenieure über den eifrigen Laufburschen und seine Zeichnungen, als sie aber dann die Konstruktionen des Jungen sahen, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er entwarf die kompliziertesten Zeichnungen fehlerfrei und auch als Karikaturist hätte er sich schnell einen Namen machen können. Daraufhin wurde FXR als techn. Zeichner eingestellt. Im Jänner 1918 wurde er zu den Fahnen gerufen, kam aber bald darauf verwundet nach Wr. N. zurück. Danach arbeitete er wieder an seinem alten Platz im Konstruktionsbüro weiter. 1922 kam es zu einer Kündigungswelle bei AD die den damals ledigen und kinderlosen FXR voll miterwischte. Der Beschäftigtenstand wurde um 1000 Mitarbeiter auf 1500 reduziert! FXR nützte die Zeit indem er das Ingenieurstudium absolvierte, ging aber 1925 wieder zu Daimler zurück. Ende der Zwanzigerjahre hat man FXR dazu auserkoren, einen Panzerwagen zu konstruieren. Der österr. Staat durfte wegen des Friedensvertrages von St. Germain keine Panzerwagen besitzen! In strenggeheimer Mission wurde der ADGZ Straßenpanzer, ein 8-Radwagen mit MG Bestückung konstruiert, der so ausgebildet war, dass er in jeder Richtung fahrbar war. Dies wurde durch symmetrische Bauweise und so mit 2 gleichen Führerständen mit 2 Fahrern erreicht. Der Kommandant gab die Fahrtrichtung mit der Beleuchtung des dazugehörigen Armaturenbrettes vor. Diese Top-secret-Konstruktion war nicht einmal seinen Arbeitskollegen im Konstruktionsbüro bekannt. Dadurch kam es zu folgenden Zwischenfall: FXR benötigte für seine Pläne ein MG. Dies wurde ihm durch das Militärkommando in einer Kiste verpackt, zugestellt. Als diese längliche, schwere Kiste bei Daimler, an ihn adressiert ankam, wurde diese im Eingangslager geöffnet. Es wurde sofort Alarm geschlagen, da man einen Putschversuch vermutete. FXR wurde vom Betriebsrat verhört. Es dauerte noch einige Zeit, bis sich der Fall aufklärte, und sich alle Leute wieder beruhigten. FXR war in Folge an den Konstruktionen des ADR6 Wagen, des Bergmeisters, sowie des prunkvollen und sündhaft teuren ADR8 Wagen beteiligt. Auch wurde 1934 die Austro Daimler – Puchwerke AG mit den Steyrwerken fusioniert und der Betrieb in Wr. Neustadt geschlossen. FXR folgte dem Ruf seines ehemaligen Chefs – Ing. Karl Rabe – und ging nach Stuttgart zu Porsche. Dort hat Prof. Porsche viele seiner ehemaligen Daimlermitarbeiter zu einer Entwicklungs- und Konstruktionsmannschaft ersten Ranges zusammengeführt. Mit dabei waren noch Ing. Fröhlich, Hr. Zaradnik, Hr. Kales, Hr. Kommenda und Hr. Mickl auch der ehemalige Fahrer Porsches – Hr. Goldinger – war mit dabei. Im Konstruktionsbüro bei Porsche wurde gerade am Volkswagen mit Hochdruck gearbeitet. FXR konnte das neue Team von der Wirtschaftlichkeit seines 4-Zylinder Boxer-Triebwerkes überzeugen , und somit kamen seine Gedanken zig-millionenfach zur Verwirklichung. Auch das in aller Welt bekannte VW-Zeichen stammt aus der Feder FXR! Dafür bekam er von seinem Arbeitgeber eine einmalige Provision in der Höhe von 100 Reichsmark. FXR und Karl Raabe waren in die Entwicklungsarbeiten der fabelhaften 16-Zylinder Auto-Union Rennwagen involviert. Als die Zeichen abermals auf Aufrüstung standen bekam das Haus „Porsche“ den Auftrag – diesmal für Hitler – einen Panzer zu konstruieren. Es entstand unter Mitwirkung von FXR der Tigerpanzer mit 57 to Eigengewicht und 600 PS. Im Nibelungenwerk in Steyr war auch sein ehemaliger Abteilungsleiter, der letzte Chefkonstrukteur von Austro Daimler, Ing. Oscar Hacker tätig. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete FXR noch kurze Zeit in Steyr, wurde aber bald zu Porsche nach Stuttgart gerufen. Dort leitete er in den 60er Jahren das Konstruktionsbüro. Als FXR in die verdiente Pension überwechselte führten ihn seine Wege wieder in seine Heimatstadt Wr. N. zurück. Er durfte bei der großen Ausstellung 1975 „Wr. Neustädter Erinnerungen – Prof. Dr. h.c. Ferdinand Porsche“ in St. Peter an der Sperr mitwirken, und damit auch an einem Teil seiner eigenen Geschichte. 1979 verstarb der humorvolle, naturverbundene Familienvater, der begnadete Konstrukteur und Zeichner. Sein Grab befindet sich am Friedhof Wr. Neustadt nächst der Stadionstraße, unweit seiner damaligen Wirkungsstätte, dem Daimlerwerk. Danach würdigte die Stadt Wr. Neustadt FXR unter anderem, indem der Weg von der Salzermühlgasse zur Altabachgasse entlang des Fischabaches – FRANZ REIMSPIEß WEG benannt wurde.

Quelle: http://www.austrodaimler.at/index.php?p=10  (Mai 2011)

FRANZ XAVER REIMSPIESS

Quelle: http://www.komenda.at/Reimspiess_d.htm

Am 24. September 1934 kam Franz Xaver Reimspieß, der Wiener Neustädter, geboren 1900, ins Konstruktionsbüro.

Er begann 1915 seine Ausbildung als technischer Zeichner bei der Austro-Daimler AG. Nach dem Abschluß einer Ingenieursausbildung konstruierte er Ende der 20er-Jahre den Daimler Panzerwagen.

Franz Xaver Reimspieß fiel durch präzise Arbeit und Ideenreichtum auf.

Er entwickelte 1934 auf Basis von Kales Vierzylinder-Boxer-Motor des NSU-Prototypen den luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor des Volkswagens.

Für den Auto-Union-P-Rennwagen konstruierte Reimspieß eine neue Bremse und änderte die Hinterachse auf eine Stabfederung.

Im Krieg war Reimspieß Chefkonstrukteur im Panzerentwicklungszentrum der Nibelungenwerke in St. Valentin. So stammten etwa die Pläne des deutschen Panzers „Tiger“ von Reimspiess.

Nach dem Krieg arbeitete er in Steyr, dann wurde er bei Porsche Leiter der Fahrwerkskonstruktion, eine Stellung die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1966 innehatte.

Seine bekannteste Erfindung hat wenig mit Technik zu tun. Reimspieß ist der Erfinder des VW-Logos und erhielt für diese Idee eine einmalige Abgeltung von 100 Reichsmark. Reimspiess patentierte etwa 10 Porsche Erfindungen zu Einzelradaufhängesystemen und Motoren. Berühmte Patentanmeldungen betreffen seine Erfindungen zum Volkswagenmotor.

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