Friedrich Schmollgruber

Friedrich Schmollgruber
1935 – 2022

Goldschmiede- und Uhrmachermeister
mit besonderem Interesse am kulturellen Leben der Stadt.

Sammler, Bewahrer und Restaurator alter Kostbarkeiten, Liebhaber des Schönen im Stadtbild. Vielseitig engagierter Aktivist zur Erhaltung des Steyrer Wehrgrabens, des fließenden Wassers und der Uferpromenade, Mäzen aller Kunstrichtungen, traditioneller und moderner Musik, der Literatur und Bildenden Kunst, auch in seinen Galerien. Interessiert an der Geschichte des Uhrmacherwesens in Steyr, Günder des eigenen Eisenuhren-Museums

  • Geboren am 5. September 1935 in Ried im Innkreis
  • Gestorben am 10. Mai 2022 in Linz

Friedrich Schmollgruber wurde am 5. 9. 1935 in Ried im Innkreis geboren. Er absolvierte die Uhrmacherschule in Karlstein im niederösterreichischen Waldviertel und erlernte auch das Handwerk eines Goldschmieds. Seine Ausbildung vervollständigte er sodann durch Praxisjahre in Frankreich, in der Schweiz und auch in Deutschland, ehe er sodann 23-jährig im Jahr 1958 in der Steyrer Engen Gasse (Nr.19) das Lokal eines Juwelier- und Uhrengeschäfts erwarb, deren vorige Besitzer ohne Erben geblieben waren.

Bald wurde Friedrich Schmollgruber als Fachmann seiner Sparte auch über die Stadtgrenzen bekannt. So folgte dann eine weitere Filiale in Wien (im „kleinsten Haus der Stadt“) später noch eine Niederlassung in Graz und schließlich auch noch ein Geschäft in Salzburg. Dank seines künstlerischen Interesses war Schmollgruber in seinem Fach als Goldschmied auch als Lehrer an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst tätig.

Schon früh engagierte sich Friedrich Schmollgruber dank seiner Vorliebe für die traditionellen Handwerkskünste auch um die Erhaltung historischer Kostbarkeiten, welche in der Eisenstadt Steyr auf Schritt und Tritt zu finden waren.

So wurde er – als um 1970 die weitere Zukunft des Wehrgrabens in Diskussion kam – zu einem eifrigen Mitstreiter für die Bewahrung der Wehrgrabengerinne, setzte sich später aber auch noch für eine Wiederbelebung des alten Flößerhafens am Ennskai ein. Darüber hinaus setzte er Akzente für die Erhaltung des „Schiffmeisterhauses“, des Kollertors und auch für die Bewahrung des Ensembles des Stadtteils Steyrdorf. Schließlich war es eine seiner bemerkenswertesten Pioniertaten, als er um 1980 zur Zeit der 1000-Jahrfeiern Steyrs das Gebäude der ehemaligen Bezirkshauptmannschaft (Grünmarkt Nr.2 / Pfarrgasse Nr.1) erwarb und in diesem Gebäude nach umsichtiger Renovierung ein neues Goldwaren- und Uhrenfachgeschäft eröffnete. Das zum „Schmollgruberhaus“ umbenannte Gebäude wurde dann auch Sitz der von Schmollgruber initiierten „Galerie Schnittpunkt“. Der kunstsinnige Freund aller schönen Künste bot damit Künstlern aller Sparten (Musik, Literatur und der Bildenden Künste) Quartier für deren Veranstaltungen und erwies sich immer wieder als Mäzen. Als Gründungsmitglied des Steyrer Kunstvereins war er lange Zeit auch dessen Vizepräsident. Seiner Passion folgend, richtete der Uhrmachermeister im genannten Haus auch sein weithin beachtetes Eisenuhren-Museum ein. Mit Symbolen der Uhrmacherkunst gestaltete Fassaden an Häusern in der Engen Gasse, am Grünmarkt und in der Eisenstraße von Steyr (Märzenkeller) erinnern die Bewohner und die Gäste der Stadt an Schmollgrubers große Vorliebe für historische Uhren, die er leidenschaftlich sammelte und wieder zum Leben erweckte.

Werbung 1987

Zu Schmollgrubers Interesse für die Geschicke der Stadt passte es auch, dass er sich 1988 aktiv in die von F. J. Hartlauer gestarteten Aktion für die Einbindung der Region Steyr in die neu geplante Trassenführung der Westbahn einbrachte und mit Vertretern der Stadt im Zuge einer groß angelegten Unterschriftenaktion auch beim Verkehrsministerium in Wien vorstellig wurde. Diesem Anliegen wurde aber nur ein bescheidener Erfolg zuteil. Nicht zuletzt stellte sich Schmollgruber auch in den Dienst der Kirche durch seine langjährige Mitarbeit im Pfarrgemeinderat der Stadtpfarre Steyr.

Friedrich Schmollgruber wurde somit durch sein rühriges Bemühen und die vielfältigen Aktionen zur Bewahrung traditioneller Werte der Stadt Steyr zu einer weithin geachteten Persönlichkeit, geschätzt wegen seiner Kunstliebe und seiner liebenswerten Art überhaupt. Sein Wirken wurde schließlich im Jahr 2016 nach einem Gemeinderatsbeschluss mit der Verleihung des Ehrenzeichens der Stadt Steyr für kulturelle Leistungen besonders gewürdigt.

In voller geistiger Frische, aber gesundheitlich angeschlagen verstarb Friedrich Schmollgruber am 10. Mai 2022 in Linz nach einer Herzoperation, für die er sich selbst entschlossen hatte, in der Hoffnung, danach sein Leben noch länger im Sinne seiner künstlerischen Neigungen weiterführen zu können. Seine letzte Ruhestätte fand er im Familiengrab auf dem Tabor-Friedhof von Steyr.

                                                                               Zusammenstellung:  Heinz Kern (2023)

Zitate aus dem Internet (Facebook/Steyrerinnen und Steyrer, Mai 2022) zum Ableben von Friedrich Schmollgruber:

Er war ein Lebenskünstler, Charmeur und ein kluger, kultivierter Mensch…“ (H. F-H.)

„Der letzte Gentleman aus Steyr….“ (S.S.)

Wir waren bei gemeinsamen Diskussionen eher selten einer Meinung; den respektvollen Umgang habe ich sehr wertgeschätzt, und die Gespräche werde ich in Erinnerung behalten… (G.W-H.)

„Traurig! Ich mochte ihn und er mochte mich – jenseits aller Ideologie. Das Leben, die Kunst….“ (G.Sch.)

„Was viele nicht wissen werden, Fritz und ich waren damals im Pfarrsaal Münichholz bei der Gründungsversammlung der GAL dabei – „vor kurzem“ saßen wir noch beim Franz Josef (Hofstätter) in der Pfarrgasse beisammen und tauschten unsere Erinnerungen von damals aus – jetzt ist er tot, so schnell kann´s gehen und die Vergänglichkeit ist wieder im Bewusstsein zurück – ich bin dankbar dafür, dass ich den Weg des Lebens immer wieder phasenweise mit ihm habe gehen dürfen – die Erinnerung wird weiterleben.“  (B.H.)

„Das ging mir genauso. Ich habe immer sehr gerne mit ihm geplaudert.“ (R.V.)

„Eine hoch gebildete, streitbare Steyrer Geschäfts- u. Kulturinstitution hat uns verlassen.“ (K.R.)

„Schade, dass hier seine unermüdliche Arbeit für die Kunst nicht erwähnt wurde. Friedrich Schmollgruber leistete sich den Luxus einer eigenen modern Art – Galerie namens „ Schnittpunkt“, zuerst in den Räumen des jetzigen „ Treff“, dann in seinem Haus, bevor er dort das Uhrenmuseum einrichtete. Josep Vallribera, Walter Wippersberg und dann Elfi Pollhammer kuratierten die Galerie.“ (M.D.)

„Was noch bzgl. Kunst zu erwähnen ist: In der Neuschönau hatte er eine sehr große Sammlung von afrikanischen Masken, die er einem Studenten aus Cote d`Ivoire als Unterstützung (Sponsoring des Studiums) abgekauft hatte.“  (B.H.

„Er war auch lange Zeit im Kunstverein Steyr aktiv!“

„Ich hatte das Vergnügen, von ihm zu einer „Renovierungsparty“ eingeladen zu werden. Er hatte dort auch die Mädchen aus der Badgasse eingeladen – die waren ganz anders als allgemein beschrieben, und sooo normal und noch ein paar nette Leute mehr – es war die schönste und großzügigste Nacht, die ich in meinen noch sehr jungen Jahren erleben durfte – er war freundlich und so froh, endlich den ganzen Schutt aus dem Keller heraussen zu haben – ich habe selten einen so kultivierten Gastgeber erlebt. Möge er auch ein so freundliches „welcome“ auf der Wolke 7 vorgefunden haben!“  (P.K.F.)

„Herr Schmollgruber wird uns „alten“ Steyrern dank seiner liebenswerten Art, seiner humanistischen und kunstliebenden Bildung und steter Freundlichkeit in bester Erinnerung bleiben. Möge er weiter in der Ewigkeit das Schöne schauen! … So bleibt Herr Schmollgruber eben jedem von uns aus unterschiedlichen Gründen in angenehmer Erinnerung! Meine allererste ist jene, dass er uns vor genau 60 Jahren zur Verlobung jene Ringe verkaufte und gravierte, die gottlob bis heute unser ausgefülltes Leben begleiten.“ (H.K.)

Ja, so hat Friedas Laufbahn in der Kunstwelt begonnen. Die Zusammenarbeit mit Friedrich war nicht immer einfach, auch das war Teil seines komplexen Charakters, aber ich hab´ seine ein wenig aus der Zeit gefallene Art immer geschätzt. Und Frieda wäre ohne Friedrich nie da, wo sie heute ist.“ (R.P.)

„Kannte den Friedrich ca. 70 Jahre, wir waren beide dem Kaffeehaus sehr verbunden. Er pflegte mich mit den Worten: „Servas Professa, du junga Bua du“, zu begrüßen. Eigentlich müsste zu seinen Ehren am Rathaus die schwarze Flagge hängen. Er wird der Stadt und mir fehlen.“  (K.K.)

„der schmolli hat uns  den kraft-werkkeller in seinem haus um einen pappenstiel überlassen. das war die initialzündung für das kulturhaus RÖDA. danke schmolli.“ (Eu.S.) 

https://www.youtube.com/watch?v=Hu86usFC5EI  („Kleinstes Haus von Wien“)

https://www.youtube.com/watch?v=GtkZqi5DS9s  (Steyrer Eisenuhren-Museum)

https://www.youtube.com/watch?v=lyM4LeKCNwE  (Eigenes Werbe-Video)

https://www.youtube.com/watch?v=3uSvRrRdptA    (Detto bei RTV)

Seit 40 Jahren: Uhrmacher im kleinsten Haus von Wien – Neubau (meinbezirk.at)

Ein Stück Stadtgeschichte – Das kleinste Haus von Wien – STADTBEKANNT

Das kleinste Haus von Wien – Planet-Vienna

Schmollgruber Uhren & Juwelen | Wien – Graz – Steyr 

Schmollgruber, Friedrich – Watch-Wiki

(Links eingelesen Mai 2023, zusammengestellt Heinz Kern)

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Mike Glück

Musiker (Gitarre), Bandleader, Tontechniker

Kulturschaffender der „Freien Szene“ , Ehemals Obmann des Steyrer Musikvereins „Kraftwerk“, 1996 Mitbegründer und erster Obmann
des Kulturzentrums „Röda“ im Wehrgraben v. Steyr

Leader der ehemaligen Musikbands
„Dharma Bums Insane“
„Youngdozer“
„Hirschmugl & Glueck“

Technischer Mitarbeiter im Museum Arbeitswelt Steyr

Unterstützer und Förderer von Kulturvereinen der Region
(Frikulum, Seewiesenfest, Bertholdsaal)

OÖ. Nachrichten: VOLLBLUTMUSIKER UND -MENSCH Nachruf auf Michael „Mike“ Glück (1969)

Es gibt keinen Bühnenneuling des Steyrer Kulturhauses „Röda“, dessen Gitarrensound Tontechniker Michael Glück nicht auf das Optimum eingestellt und dessen Nervenflattern er nicht beruhigt hätte.

„Mike“ kümmerte sich um Greenhorns wie um ausverkaufte Rockstars. Die gute Hand schiebt am Mischpult keinen Regler mehr, Glück verstarb nur wenige Wochen nach der Diagnose an einer Krebserkrankung.

Mike Glück hätte es bei seinem bevorstehenden 50. Geburtstag mit Stil krachen lassen, jetzt paddelt der Amateur-Kanute auf dem Partezettel dem Silberstreif am Horizont zu, darunter ist der Donnerstag, 16. August, 16 Uhr als unausweichlicher Termin im Verabschiedungsraum der Bestattung Stigler (Taborweg 1a) verlautbart.

Die Steyrer Kulturszene ahnt, dass die Verabschiedungsfeier etwas Besonderes wird, weil Glück ein besonderer Mensch war und weil er dem nahenden Tod nicht auswich und auch die Trauerhilfe nach seinem Ableben bewusst selber in die Hand nahm.

Enge Freunde vom Kulturzentrum „Röda“, dessen Vorkämpfer er war, und vom Museum Arbeitswelt, in dem er zuletzt als Ton- und Haustechniker arbeitete, erzählen vom Abschied im Spital: „Machts kan Bledsinn. Passts auf euch auf!“, forderte Mike sie vom Bett aus zum Weitertun und Weiterleben auf.

Faktum ist, dass der Mensch in Steyr Lücken hinterlässt: Den Stammgästen im Bluesbeisl „Red Rooster“ wird der Backgammon-Meister abgehen, der jeden Gegner bezwang, aber keinen demütigte. In der Schwimmschule verwaist ein Flecken auf der Liegewiese und den Diskutanten am Beckenrand wird kein kritischer Geist mehr die Augen dafür öffnen, dass etwa die Fremdenangst im Land aus politischer Niedertracht geschürt ist.

Der Sierninger, den es in Jugendjahren nach Steyr zog, war ein Weltbürger. Mit seiner Band „Dharma Bums Insane“ sprengte er den lokalen Tellerrand, die Gruppe spielte Gigs bis in die Niederlande. Der Vollblutmusiker zettelte in den 1990er Jahren eine große Jugenddemonstration auf dem Stadtplatz an, die Bürgermeister Hermann Leithenmayr (SP) von der Notwendigkeit eines autonomen Kulturhauses überzeugte. Glück, für den Konfrontation kein Selbstzweck war, sondern Ausgangspunkt zu konstruktiven Lösungen, war ein Gründervater des „Röda“ in der ehemaligen, gleichnamigen Tischlerei im Wehrgraben.

Glück, der Neil Young und dessen Band „Crazy Horse“ zu Konzerten in den USA nachfuhr, bekam auch viel Wertschätzung zurück: Nicht nur, dass FM4 seine Songs spielte – Young legte auf seiner Homepage einen Link zu Mikes „Ballade of Don Quijote“, weil ihm die Nummer so gut gefiel.

Textarchiv  Heinz Kern ex Quelle: https://www.wirtrauern.at/nachruf/2977006

Kulturverein Röda, Museum Arbeitswelt  Nachruf: WIR VERABSCHIEDEN UNS VON MIKE GLÜCK (1968-2018)

Unser Freund, Kollege und Mitstreiter Mike Glück ist gestorben. Wir verdanken diesem ungeheuer tatkräftigen, inspirierenden und starken Menschen sehr, sehr viel.

Im ländlichen Sierning aufgewachsen, zog es Mike im Jugendalter nach Steyr. Eine Stadt, die seither sein Lebensmittelpunkt war und die er nachhaltig verändern sollte. Der leidenschaftliche Gitarrist prägte die hiesige alternative Kultur- und Musikszene wie kein zweiter. Mit der Band Dharma Bums Insane gelang es Mike und seinen Kollegen schon Ende der 80er regionale Konzertbühnen zu rocken. Konzerte in ganz Österreich und den Nachbarländern sollten folgen.

Aus der Energie, die sich rund um die „jungen Wilden“ bündelte, entstand der Kulturverein Kraftwerk. Ein Keller am Steyrer Stadtplatz wurde schließlich zum Mittelpunkt der Steyrer Alternativszene. Über ein Jahr fanden dort legendäre Konzertabende statt. Bands wie Naked Lunch, Attwenger, Kurort, Lungfish und viele andere traten erstmals in Steyr auf. Mike selbst wirkte im Kraftwerk nicht nur mit seinen Bands, sondern kümmerte sich als erster Obmann auch um das Booking und stand bei fast allen Konzerten hinterm Mischpult. Ein Handwerk, das er dort nach und nach verbesserte und welches sein berufliches Leben entscheidend prägen sollte.

Der Keller, rückblickend ein Nukleus der Steyrer Subkultur, musste aufgrund diverser Unpässlichkeiten wieder geschlossen werden. Sein Ziel nie aus den Augen verlierend, startete Mike mit vielen anderen in den Monaten danach erneut eine Initiative, um Raum für damalige Jugendkultur zu schaffen. Aus dieser sollte schließlich (über etliche Umwege) unser geliebtes Kulturhaus RÖDA entstehen. Ein Haus, das Mike nicht nur entscheidend mitaufbaute, sondern das über die letzten 20 Jahre zu seinem kulturellen Zentrum wurde.

Es ließen sich tausende Geschichten über Mike und das RÖDA erzählen – alle haben wir sicher hunderte davon gehört oder sogar miterleben dürfen. Mike war der erste Obmann des Trägervereins RÖDA, betreute seit Anbeginn den Technikbereich und mischte hunderte Konzerte. Darüber hinaus war er bis zuletzt ehrenamtliches Vorstandmitglied und kümmerte sich unter anderem um unsere Finanzen.Noch vor wenigen Tagen haben wir mit ihm über Maßnahmen gesprochen, die wir gemeinsam gegen die Kürzungen im Kulturbereich setzen wollen. Mike war unser Umsetzer, Stratege, Netzwerker und als Lichtgestalt der freien Szene setzte er sich gegen alle Mühlen der politischen Ebenen für unsere Anliegen ein. Mike war dabei unheimlich ausdauernd, entschieden, verantwortungsvoll und erfahren. Wenn ihm etwas wichtig und er davon überzeugt war, steckte er seine ganze Energie hinein. Eindrucksvoll hat er uns das erst zuletzt bei der Gestaltung des Buchs zu „20 Jahre RÖDA“ gezeigt. Ohne Mike wären weder das Buch, noch der Film „Jedem Dorf sein Underground“ in dieser Form machbar gewesen. Ohne Mike gäbe es unser RÖDA, so wie es heute dasteht, nicht.

Mike war aber nicht nur im RÖDA aktiv. Nachdem er schon seit Jahren für das benachbarte Museum Arbeitswelt Veranstaltungen betreut hatte, nahm er dort Anfang 2017 erstmals eine fixe Anstellung an. Dabei sah er seine Aufgaben nicht nur in der technischen Abwicklung von Veranstaltungen und Ausstellungen, sondern bereicherte diese durch den kollegialen Austausch mit seinem breitgefächerten Wissen und beriet immer auch inhaltlich – aus Überzeugung.

Als leidenschaftlicher Fußballfan war Mike in den letzten Jahren für den SK Vorwärts Steyr ehrenamtlich aktiv und sorgte bei Pressekonferenzen und Fan-Stammtischen für den guten Ton.

Außerhalb Steyrs gilt Mike heute als das Aushängeschild der Steyrer Kultur- und Musikszene. Als Tontechniker begleitete er verschiedene Bands durch Österreich, Europa und darüber hinaus. Mike folgte auch privat seinen Lieblingsbands bis in die USA. Als einer der größten Neil Young Fans sah er sein Idol so oft es ihm möglich war. Seit den 90er-Jahren coverte er mit seinen Bands Youngdozer und später mit Hirschmugl & Glueck Electric zahlreiche Songs „des Meisters“. Seine Leidenschaft versinnbildlichte sich aber auch in seiner beeindruckenden Plattensammlung und seinem lexikalischen Musikwissen.

Uns Freundinnen und Freunden bleibst du, Mike, aber auch als Backgammon-Sieger, Schwimmschullieger, überzeugter Raucher, begnadeter Biertrinker, begeisterter Paddler, Koch, Hobby-Gärtner, Schwammerlsucher, Gscheidwaschl, Sturschädl, vor allem aber als unheimlich warmherziger, hilfsbereiter, verlässlicher, prinzipientreuer, direkter und zugleich liebevoller Mensch in Erinnerung.

Für uns ist es schön, dass wir einen gemeinsamen Weg mit dir gehen durften. Völlig unerwartet soll dieser nun zu Ende sein. Beim letzten Besuch im Krankenhaus hast du dich auf deine herzliche Weise mit den Worten „Mocht’s kan Bledsinn. Passt’s auf eich auf.“ verabschiedet.

Auch wenn es uns das Herz zerreißt, werden wir weitermachen und auf uns, und das, was du aufgebaut hast, in deinem Sinn aufpassen.

So wirst du immer bei uns bleiben. Danke für alles, Mike!

Marlene Baranyik (Vorstandsmitglied, RÖDA), Jürgen Köglberger (Obmann, RÖDA), Stephan Rosinger (Museum Arbeitswelt), Im Namen des RÖDA-Vorstands & Team sowie deiner Kolleginnen und Kollegen im Museum Arbeitswelt. (Textarchiv Heinz Kern ex Zeitung „Tips Steyr“ 9.8.2018)

Tips Redaktion Robert Hofer, 09.08.2018 07:33 Uhr Steyrer Kulturszene trauert um Mike Glück

STEYR. Er war einer der Gründungsväter des Kulturvereins Röda in Steyr. Am Dienstag ist Musiker Mike Glück kurz vor seinem 50. Geburtstag gestorben.  (7.8.2018)

Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Mike Glück am Dienstag verstorben. Die Nachricht hat viele schwer getroffen, war der 49-Jährige doch nicht nur in der Musik- und Kulturszene bekannt und beliebt. Auch der Fußballverein Vorwärts Steyr trauert. Glück, hauptberuflich Tontechniker, war treuer Anhänger und kümmerte sich in den letzten beiden Jahren um den guten Ton bei Pressekonferenzen und Fan-Stammtischen. Die Verabschiedung findet am Donnerstag, 16. August, um 16 Uhr am Steyrer Friedhof statt. Anschließend wird die Urne im Familiengrab beigesetzt. (Textarchiv  Heinz Kern ex Zeitung Tips-Steyr 9.8.2018)

Oberösterreichische Nachrichten  OBERÖSTERREICH|STEYR Mike Glück rockte Trauernde in eine „freie Welt“Von Hannes Fehringer, 17. August 2018, 00:04 Uhr

 Der Verabschiedungssaal fasste nur einen Bruchteil der Trauergäste.

STEYR. Noch einmal kam die Stimme des Musikers vom Band. Stadt nahm Abschied von einem großen Kulturschaffenden. Zwangsläufig wurde die Trauerfeier von Mike Glück, der im 49. Lebensjahr an Krebs verstorben war, gestern zum Open Air. Der Verabschiedungssaal des Bestatters Stigler beim Friedhof konnte nur einen Bruchteil der Trauergäste fassen. Die meisten mussten dem Musiker, Tontechniker und Kulturschaffenden im Freien die letzte Ehre erweisen.

Glück, der im Spital Komplikationen nach einer Krebsoperation erlegen war, hatte bis zuletzt daran geglaubt, wieder gesund zu werden und gegen die Krankheit gekämpft. Die Familie hat die Verabschiedung ganz in seinem Sinne gestaltet, persönlichen Dingen den Vorzug zu geben vor all dem Offiziellen um ihn herum. Das öffentliche Leben der Stadt war dennoch mit einer Vielzahl an Vertretern an der Trauerfeier vertreten. Rathauspolitiker – Bürgermeister Gerald Hackl, die Stadträte Michael Schodermayr und Reinhard Kaufmann, Gemeinderätin Natascha Payrleithner sowie Nationalrat Markus Vogl – zollten mit ihrer Anwesenheit dem Menschen Mike Glück und dessen Lebenswerk ihre Wertschätzung. Glücks größtes Vermächtnis ist das Kulturzentrum „Röda“, für das er einst Steyrs größte Jugend-Demonstration auf dem Stadtplatz mobilisiert hatte. Mit eigenen Bands wie „Dharma Bums Insane“ rockte Glück weitaus größere und internationale Bühnen als jene in der umgebauten Tischlerei im Wehrgraben. Es linderte den Schmerz, als gestern Weggefährten wie Peter und Christa Hirschmugl („Traveling Through Space and Time“) sowie Oliver Welter von „Naked Lunch“, bei denen Glück einst mischte, zur Gitarre griffen.

Glücks Schwager Fritz Wasserbauer führte durch die Trauerstunde, brachte den Familienmenschen in Erinnerung, der der „drogenkritische Psychodeliker“, wie ihn der Schriftsteller Rainer Krispel beschrieb, stets war. An sein Krankenbett erhielt Glück Briefe mit Genesungswünschen, die verlesen wurden: Einem Menschen zur Hoffnung, der noch Tausende After-Work-Biere zu trinken, noch Hunderte Gigs zu spielen und noch zumindest Dutzende Songs zu schreiben gehabt hätte. „Macht’s kan Bledsinn, passts auf euch auf!“, gab Mike Glück Freunden vom Krankenbett mit auf den Weg.

Röda-Obmann Jürgen Köglberger war sich mit der Direktorin des Museums Arbeitswelt, Katrin Auer, einig, dass es ein großes Geschenk war, mit Mike Glück gemeinsame Zeiten verbracht zu haben. Im Museum Arbeitswelt, merkte Auer an, sei Glück nicht nur Tontechniker gewesen. Im Hintergrund habe der Netzwerker, der wohl Freundschaftsbänder knüpfte aber sich dabei nicht in Seilschaften verfilzte, auch die Wanderausstellung „Zwangsarbeiter“ von Prag nach Steyr geholt, die bestbesuchte, die das Museum je hatte. Zum Schluss kam dann Mike Glücks zeitlose Ansage aus der Lautsprecherkonserve, sein Song „Rocking in a Free World“: Wenn es einen Himmel gibt, dann werden sie ihm dort dafür keine Harfe, sondern eine E-Gitarre geben. Textarchiv  Heinz Kern  ex Quelle:  OÖ.Nachrichten, 17.8.2018  (E-Paper, 19.4.2023)

Nachruf Frikulum

Die Nachricht über Mikes Tod hat uns überrascht und tief getroffen. Mike war für viele von uns ein guter Freund und langer Wegbegleiter unserer Initiativen.

Mit seinem Einsatz von Anbeginn für unser Seewiesenfest und seiner Unterstützung rundum unseren Bertholdsaal, war Mike wesentlich daran beteiligt, dass auch unsere Dörfer im Ennstal ihren Underground haben.

Er hatte stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen und unsere Zugänge und war nicht nur ein Förderer unserer Ideen, sondern sehr oft mit großer Leidenschaft und Überzeugung an deren Umsetzung beteiligt.
Die Meinung und die Einstellung des „Glücklichen“ – so wie wir Mike immer auch nannten – war für uns immer Vorbild zum Zugang und zur Arbeit in der freien Kulturszene.

Die Verabschiedungsfeier findet am Donnerstag dem 16. August 2018 um 16:00, im Verabschiedungsraum der Bestattung Stigler, Taborweg 1a in Steyr, statt.

So long – deine Friks!
Vorstand Kulturverein Frikulum & das gesamte Seewiesenfest-Team,
Vorstand Trägerverein Bertholdsaal

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Oscar Holub

  • Geboren am 5. März 1951 in Steyr
  • Gestorben am 20. März 2023 in Steyr

Kurzbiografie

  • Quelle: „Imagina Steyr: Stadt Mensch“

Oscar Holub wurde 1951 in Steyr geboren, studierte in Wien Psychologie, hatte Studienaufenthalte in Krumau, Tschechien und Paliano/Rom. Seit 1998 arbeitete er als freischaffender Künstler und kam schon auf etwa 30 Ausstellungen im In- und Ausland. Im Jahr 2005 veröffentlichte er ein Bildtextbuch und erstellte in den letzten Jahren jährlich einen Kalender mit Bildern seiner Werke.

Wikipedia Eintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Holub

Eintrag im Austria-Forum: https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Oscar_Holub

Veröffentlichungen:

  • 1989: erste Ausstellung in der Posthof Galerie Linz
  • 2003: erster Katalog
  • 2005: Bildtextbuch
  • Oscars-Jahreskalender 2006 bis 2012, 2018

Auszeichnung der Stadt Steyr: 2021

Mit dem Ehrenzeichen für besondere Leistungen im kulturellen Bereich sind gewürdigt worden:

Oscar Holub, freischaffender Künstler. Er hält seit Jahrzehnten an seinem Konzept der expressiven Momente in Bezug zur menschlichen Figur als Bildgegenstand fest. Oscar Holub ist ein international anerkannter Künstler, seine Werke sind erfreulicherweise sehr oft in Steyr zu sehen, aber unter anderem auch in Galerien in Italien und Tschechien.

Quelle: https://www.steyr.at/Buergermeister_verleiht_Ehrenzeichen_3

Nachruf von R. Locicnik in den OÖ Nachrichten vom 22.3.2023

„Sein Leben war so bunt wie seine Bilder.

Er kam mit dem Frühling und ging mit dem Frühling: Oscar Holub, studierter Psychologe, Maler, Graphiker und Lebenskünstler. Am 5.März 1951 in Steyr geboren, verstarb er vorgestern in den Armen seiner Ehefrau. Sein Leben war so bunt, individuell und exzentrisch wie seine Bilder und Graphiken.

Als Urenkel des legendären Waffenkonstrukteurs und Werndl-Gefährten Karl Holub galt sein Ziel der Suche nach dem Selbst, dem Ausdruck seines Charakters und der Positionierung seiner Persönlichkeit in der Gesellschaft seiner Zeit. Zum Alternativen fühlte er sich immer hingezogen, wohl wissend, dass es für viele Lebenssituationen keine Alternativen gibt. Seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, fiel ihm nicht immer leicht, doch gab er auch niemals auf, an einen Erfolg zu glauben.

Mit seiner Kunst und seinen Bildern, die er ab 1989 (Galerie Posthof / Linz) in zahlreichen renommierten Galerien und Museen der Öffentlichkeit präsentierte, hatte er endlich jenes Sprachrohr gefunden, welches ihm am nächsten stand und mit dem er Vielschichtiges zum Ausdruck bringen konnte. Im „Steyrer Montmatre“, dem Künstlerviertel entlang der Kirchengasse und der Sierningerstraße, fand er seine Heimstätte und sein endgültiges Refugium. Legendär waren dabei stets die „Tage des offenen Ateliers“, bei denen Oscar Holub als Medium zwischen den Betrachtern und seinen Werken agierte. Entsprechend groß die Betroffenheit über Holubs Ableben im Stadtteil Steyrdorf und darüber hinaus, auch in den sozialen Netzwerken herrscht Anteilnahme zum Ableben eines Unangepassten.

Beliebt und geschätzt, aber von manchen auch vehement abgelehnt waren „Oscars Jahreskalender“, bei denen seinen ohnehin schon expressiven Bildern meist hintergründige und doppeldeutige Texte beigefügt waren.

„Oscar war ein klassischer Sezessionist, er wollte mit niemanden vergleichbar sein“, sagt sein langjähriger Wegbegleiter und Künstlerfreund Erich Fröschl. Oscar Holub hat in seinen Bildern den Menschen immer eine Maske aufgesetzt, um sie damit letztendlich zu enttarnen. Vielleicht hat er auch selbst eine getragen, um sich vor schmerzvollen Angriffen zu schützen und nicht zu viel Verletzlichkeit preiszugeben. Vor zwei Tagen hat er die Maske abgelegt und den Hinterbliebenen die Aufgabe übertragen, sein wahres Gesicht zu erkunden.“

Facebook Posting:

„Ich habe das alles natürlich auch miterlebt und journalistisch begleitet. Seltsam, dass das Politische im Nachruf völlig ausgeklammert wurde. Ob Oscar oder Oskar, er war jedenfalls schillernd und engagiert! Eine sehr bewegte Zeit, die er mitgeprägt hat. Die Bürger-meister-Wahl damals war mehr als spannend. Ein historisches „Highlight“. Gut, dass es Leithenmayr geschafft hat. Er wurde ein ausgezeichneter Bürgermeister trotz aller Anfeindungen anfangs.“  Georg Schipek

  • Quelle: Internet/Facebook  „Steyrer und Steyrerinnen“   (2.4.2023)

6. Dezember 2018: Bericht in „Mein Bezirk“ über die Ausstellung von Oscar Holub

„Vernissage und Atelierfest im Steyrdorf.

Neun Seebilder und zahlreiche weitere Werke werden am Freitag, 7. Dezember 2018 ab 19 Uhr in der Sierninger Straße 4, in seinem Atelier und in anderen Räumen des Hauses zu sehen sein. Dazu erscheint zum ersten Mal seit 2012 wieder ein Kalender mit allen neun Seebildern

Der Steyrer Künstler, der als Autodidakt mit seinen ersten künstlerischen Arbeiten in den 80er- Jahren begann, lebt seit nunmehr 20 Jahren als freischaffender Zeichner, Maler und Texter. Seinen ersten Katalog veröffentlichte er 2003 und im Jahr 2005 publizierte er sein Bildtextbuch.

Über einige Jahre hinweg gab der Künstler jährlich einen Kalender mit Bildern seiner Werke heraus. Nach sechsjähriger Pause ist es nun wieder so weit.

Im Rahmen der Vernissage werden die bis dato noch unbekannten Seebilder erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die eröffnenden Worte spricht Katrin Auer, Geschäftsführerin des Museums Arbeitswelt.“

Oscar Holub, ein Nachruf auf den Einmischer

Mit dem Ableben von Oscar Holub im März 2023 wurde viel über den Künstler berichtet. Bei seiner Verabschiedung wurde der Mann und Ehegatte, der Künstler, der Bürger der Stadt gewürdigt.

Ich möchte nun noch eine wenig den Oscar Holub darstellen, wie ich ihn gekannt habe – den Einmischer.

Lange bevor sich Oscar entschieden hatte hauptberuflich seiner Neigung zum Malen und Texten nachzugehen, war er ein aktiver Bürger in der Stadt Steyr in der vielerlei im Umbruch war

Eine Aktion war 1979 der Verein „Basiskultur“, die Übernahme eines Gasthauses im Wehrgraben als selbstverwaltetes Kulturzentrum. Nahtlos angeschlossen hat sich hier der Kampf um die Erhaltung des Wehrgrabenkanals ab 1983. An das wiederum hat sich die Gründung der „Grünen Alternativen Liste Steyr „ 1984 angeschlossen.

War Oscar bei den ersten Aktionen einer von vielen, die mitmachten, war er bei der Gründungsversammlung der GAL Steyr am 24.11.1984 am Podium als Teil der Initiativgruppe.

Dazwischen hat Oscar einen Teil eines Hauses in der Fabrikstrasse von den Steyr-Werken erworben und war damit zum Wehrgrabenbewohner geworden.

In diesem Haus fand dann auch die Versammlung für die Aufstellung der Liste der GAL Steyr für die Gemeinderatswahl 1985 statt. Hier war er unter die ersten 5 der Liste gewählt worden.

Mit dem Einzug der GAL Steyr in den Gemeinderat mit einem Mandat war er Teil der Gruppe, die den Gemeinderat bei seiner Arbeit zu Seite stand. Nach dem Abgang von Franz Ramoser als Gemeinderat 1988 und dem Abgang des Nachfolger Karl Pragerstorfer 1989 wurde Oscar Holub der dritte Gemeinderat der GAL Steyr. Er hat diese Tätigkeit bis 1991 allein, und bis 1992 zusammen mit Eva Scheucher ausgeübt.

In diese Zeit sind eine Reihen von Aktionen durchgeführt worden , die lange nachgewirkt haben.

Eine kleine Auswahl: Ein erstes Verkehrskonzept für Steyr, das in der Folge zur kompletten Neugestaltung des öffentlichen Verkehr in Steyr führte (Drehscheibe Bahnhof). Der Start des FAZAT in dem ehemaligen Hack Werken. Lebensraum Steyr-Au beschlossen. Der Gestaltungsbeirat wird stärker eingebunden. Parkplatzgebühren werden eingeführt. Ein neuer Magistratsdirektor.

Der gravierendste politische Akt war aber die Neuwahl des Bürgermeisters nach den Gemeinderatswahlen 1991. Damals hat der Gemeinderat den Bürgermeister gewählt. Die SPÖ hatte aber die Mehrheit verloren. Ein Bürgermeister gegen die SPÖ ist möglich geworden. Hier hat sich Oscar eingesetzt, diese Chance gegen das Machtmonopol der SPÖ zu nutzen. Leider hat der politische Mut der GAL Steyr nicht gereicht, den (liberalen) FPÖ Vertreter Leopold Pfeil zu wählen „Haiders Statthalter in Steyr“. Der Kompromisskandidat, der ÖVP Politiker Karl Holub fand nicht genug Unterstützung der FPÖ. Damit hat erste und einzige Putsch gegen die SPÖ Allmacht nicht stattgefunden. Der dann gewählte SPÖ Kandidat Hermann Leithenmayr hat mir bis zu seinem Tod immer wieder von dieser Geschichte und seinem Schock bei der Wahl erzählt, auch Jahrzehnte später.

Oscar hat sich dann auch zusehends von der GAL Steyr zurückgezogen und seinen Weg als freischaffender Künstler weiter verfolgt.    Karl Pragerstorfer

  • Quelle: Internet/Facebook  „Steyrer und ‚Steyrerinnen  (2.4.2023)

Von der Website: https://www.oscarholub.at/startseite/

vom 24. Dezember 2012: HOLUB RAEUCHERT MIT MYRRHE

Eine Strophe „Stille Nacht“ reicht.

Steyr. Wie feiert ein Künstler Weihnachten? Oscar Holub ist ein gutes Beispiel für einen, der heute zwischen Tradition und Moderne pendelt. Christbaum hat es bislang immer gegeben, heuer könnte es das erste Mal ohne sein, und zwar der Spritpreise wegen – weil es sich im Hause Holub vor langem schon eingebürgert hat, den Christbaum in Weyer zu kaufen. „Und das ist doch recht weit weg eigentlich“, so Holub. Vielleicht stelle er heute einen Christbaum-Ersatz auf, überlegt er weiter, etwas Spitzes müsse das sein, das in die Höhe ragt, aber kein Phallus.

Was sehr wohl heute passieren wird wie alle Jahre wieder. Holub räuchert, und zwar Weihrauch und Myrrhe, möglicherweise auch im Atelier. Die Feier selbst? „Ich feiere mit meinem Sohn und meiner Muse“, erklärt der 61-Jährige, der einst als Grün-Gemeinderat auch kommunalpolitisch aktiv war. Gesungen wird „Stille Nacht“, meist eine Strophe nur. Mehr Texte habe er nicht parat. „Und am 25. Dezember geht es dann nach Altaussee. Da wird es dann so richtig weihnachtlich, mit viel Ruhe …“

OÖ Nachrichten vom 30. April 2012: WIE AUFFAELLIG DARF DER ENNSSTEG SEIN?

19 Architekten bringen Vorschläge ein, die Jury entscheidet noch vor Sommerbeginn. Von Kurt Daucher

Steyr. Wie soll der Steg, der künftig die Steyrer Innenstadt mit der geplanten Parkgarage unter der Dukartstraße verbindet, ausschauen? Darüber machen sich ab sofort jene 19 Brückenbauexperten Gedanken, die zum Architektenbewerb eingeladen wurden. Im Vorfeld der Begehung, die Ende dieser Woche stattfindet, mehren sich die Stimmen, die sich für ein modernes, deutlich sichtbares Brücken-Bauwerk über der Enns aussprechen.

Oscar Holub ist so einer. Davon, dass die Stadt in dieser städtebaulich so wichtigen Frage „Farbe bekennen“ soll, ist er überzeugt. Hier könne man ein Signal setzen, das nachhaltig wirkt. Neben der historischen Architektur soll auch die moderne Platz haben dürfen.

Ganz ähnlich argumentiert Leopold Födermayr, der die Parkgarage zusammen mit fünf Mitgesellschaftern errichtet. Er selbst wolle sich nicht anmaßen, zu sagen, wie der Steg ausschauen soll. Man solle den Architekten möglichst viel Gestaltungsfreiheit lassen. Auch Bürgermeister Gerald Hackl möge in dieser Richtung noch ein Machtwort sprechen.

Vorbild Wernstein

Der Stadtchef selbst kann sich zwar auch vorstellen, dass alte und neue Architektur miteinander harmonieren. Er wolle die Vorgaben, die die Architekten mit der Ausschreibung zugestellt bekommen haben, aber nicht über den Haufen werfen. Auf Wunsch des Bundesdenkmalamtes soll der Steg schlank und sehr unauffällig ausfallen.

Holub und Födermayr könnten sich für Steyr einen Steg in der Art vorstellen, wie ihn die Innviertel-Gemeinde Wernstein vor wenigen Jahren realisiert hat. Die Radwegbrücke über den Inn bekam von der Lichtkünstlerin Waltraud Cooper eine aufsehenerregende Beleuchtung verpasst. Nachts erstrahlt der mehrfach ausgezeichnete „Mariensteg“ in den Farben des Regenbogens.

Welcher Steg tatsächlich in Steyr realisiert wird, darüber entscheidet noch vor dem Sommer eine siebenköpfige Jury. Dem Gremium gehören vier Fachbeiräte an, darunter Steyrs oberster Altstadterhalter Hans-Jörg Kaiser. Neben Födermayr und Bürgermeister Hackl ist auch Baustadtrat Markus Spöck stimmberechtigt.

Kirchenzeitung.at vom 11. April 2012: 15 JAHRE KUBIN-HAUS – SEHNSUECHTE IN DEN BILDERN VON OSCAR HOLUB

Der Zeichner, Maler und Texter aus Steyr setzt sich mit der Beziehung zu seiner Umwelt auseinander.

Wernstein/Inn. Noch bis Sonntag, 15. April sind 50 Arbeiten von Oscar Holub im Kubin-Haus zu sehen. Der Zeichner, Maler und Texter aus Steyr setzt sich in seinen expressiven Bildern mit der eigenen Persönlichkeit und der Beziehung zu seiner Umwelt auseinander.

Die Ausstellung „Es/Ich & Ander­ich“ ist die erste im Jubiläumsjahr des Hauses: Der Gedächtnisort für Alfred Kubin wird seit 15 Jahren auch für Ausstellungen genutzt, die sich auf die Arbeit des 1959 verstorbenen Künstlers beziehen.

Kronenzeitung vom 3. April 2012 von Elisabeth Vera Rathenböck: KINDLICHE WELTSICHT TRIFFT EROTIK

Der Zeichner Oscar Holub gibt im Zwickledter Kubin-Haus in Wernstein einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen der vergangenen Jahre. Holub schöpft aus der Tiefe seines Unterbewusstseins, erotische Symbole und die Naivität kindlicher Weltsicht machen die Spannung in diesen Blättern aus.Der Steyrer Oscar Holub (60) verleugnet sein großes Interesse am Innenleben des Menschen kaum. Er studierte Psychologie undKunst und entwickelt aus dem Fundus der Psyche eine eigenständige Bildsprache. Traumwelt, Wünsche und das Triebhafte erscheinen als spannungsgeladene Figuren, oft sind sie nur mit wenigen Strichen als Kontur umrissen. Diese Gestalten wirken in einer farblich ausgewogenen Bildwelt entweder wie Einzelkämpfer oder aber sie geben sich im Taumel der Gruppenekstase hin…

OÖ Nachrichten vom 31. März 2012 von Sarah Estermann: SAISONEROEFFNUNG IM KUBIN-HAUS MIT OSCAR HOLUB

Das Kubin-Haus in Zwickledt, Wernstein am Inn, ist ein besonderer Ort. Seit 15 Jahren dient es nun als Ausstellungsort, nach umfassenden Umbaumaßnahmen und der „Umwidmung“ des Wirtschaftstraktes. Gleichzeitig ist das Haus aber ein „Gedächtnisort“ geblieben, die Aura des großen Alfred Kubin scheint anwesend.

Über 100 Ausstellungen hat das Kubin-Haus in den letzten 15 Jahren gesehen, 6 bis 8 im Jahr, bis zu 5000 Besucher kommen nach Zwickledt Nr. 7 pro Saison. Nicht nur die Landesgalerie Linz nützt die Räume des Kubin-Hauses als Ausstellungsort, es gibt auch regelmäßig Kooperationen mit Partnern wie dem Oberösterreichischen oder dem Passauer Kunstverein und der Innviertler Künstlergilde, stets tatkräftig unterstützt von der Gemeinde Wernstein.

Dieses Jahr wird die Saison mit der Ausstellung „Oscar Holub: Es/Ich & Anderich“ eröffnet. Zu sehen ist eine Werkauswahl von 50 Arbeiten auf Papier aus den Jahren von 1983 bis 2011. 1951 in Steyr geboren, begann Oscar Holub seinen künstlerischen Weg in den 80er Jahren als Autodidakt. Zweifelsohne beeinflusst von der Malerei der Neuen Wilden, sind seine Bilder von starker Expressivität geprägt.

Die menschliche Figur wird und bleibt Holubs zentraler Bildgegenstand. Je nach Technik ist die Figur lediglich mit einem Bleistiftstrich umrissen, wie in den frühen Arbeiten von 1986, die Kontur ist mit Farbkreide vorsichtig ausgefüllt, wie beispielsweise in den Werken „sting“, „kong“ oder „so“ von 2005 oder die Farbe gewinnt die Oberhand und flutet die Bildfläche gewissermaßen. Besonders in den jüngeren Arbeiten scheint der Künstler nach größtmöglicher Komprimierung zu streben: Form, Farbe und Inhalt sind zu einer explosiven Mischung zusammengedrängt.

Wie der Titel der Ausstellung andeutet, reflektiert Oscar Holub in seinem Werk das eigene Ich, die Zeichnungen sind meist auf ihn selbst und seine Erfahrungswelt bezogen. Doch gerade daraus ergibt sich ein packendes Bildrepertoire: von lustvoll bis schmerzhaft, von melancholisch bis ironisch; Es ist sicherlich kein Zufall, dass Oscar Holub ausgerechnet im Kubin-Haus gezeigt wird, verbindet die beiden Künstler doch zumindest das Medium Zeichnung einerseits und andererseits ihr stetes Schwanken zwischen Märchenhaftem und Groteskem.

Oscar Holub: Es/Ich & Anderich, zu sehen bis 15.4.2012 im Kubin-Haus, Zwickledt 7, A-4783 Wernstein am Inn, Di-Do 10-12 und 14-16 Uhr, Fr 9-12 und 17-19 Uhr, Sa, So und Fei 14-17 Uhr.

Kulturbericht Oberösterreich März 2012: OSCAR HOLUB ES/ICH & ANDERICH

anlässlich der Ausstellung im Kubinhaus in Zwickledt.

OÖ Nachrichten vom 15. Dezember 2009: KALENDERGALERIE

Ein hochenergetischer, gestisch überaus kraftvoller Geschichtenerzähler: das ist der renommierte Steyrer Künstler Oscar Holub. Ein außergewöhnlich kreativer Geist, dem seine expressive Arbeit an den gezeichneten, gemalten Bildern und an seinen Texten einerseits Ventil für innere Hochspannung ist, andererseits bestes Transportmittel seiner überreichen Phantasie und Erzähllust.

Alljährlich gestaltet Oscar Holub eine „Galerie zum Umblättern“, die sich jede(r) ganz einfach zu Hause installieren kann: Nagel in die Wand und aufhängen! Einen Kalender in limitierter Auflage von 100 Stück nämlich. Zwölfmal Holub, das heißt zugleich zwölfmal lebendigste Zeichensprache, in der erotische, gesellschaftspolitische, visionäre Themenkreise ebenso behandelt werden, wie Alltag pur. (gunn)

OÖ Nachrichten vom 18. Mai 2007: GEDENKAUSSTELLUNG

Eine gediegene Ausstellung zum Gedenken an die Opfer von Mauthausen ist seit Dienstag in der „Galerie Steyrdorf“ zu sehen. Der Künstler und Galerist Erich Fröschl lud sechs Artisten zur Mitarbeit ein. Walter Ebenhofer, thematisiert unter dem Titel „Der Pirol“ die Problematik bildlicher Darstellbarkeit, Bernadette Huber „grüßt Gott in Österreich“ mit einer Videoreise ins Ungewisse, Oscar Holub präsentiert ein Environment aus einem Pfahlkreuz, einem Baumwollstoffstück und dem selbst kreierten „Lotsenfisch“, Robert Moser zeigt mit dem Fototableau „Transport“ die Eiseskälte der Bürokratie. „SOS-Hartheim“ nennt sich ein Tryptichon aus eindringlichen Feder-zeichnungen von Anton Raidel, während Josef Wintersteiger an zentraler Stelle eine gefundene Supraporte (Türüberlager) zur mahnenden Stelle umfunktioniert. (loc)

OÖ Rundschau vom 4. Mai 2007: HEIMSPIEL FUER STEYRER MALER OSCAR HOLUB

STEYR. Comicähnliche Bilder mit knalligen Farben sind das Markenzeichen des Steyrer Künstlers Oscar Holub, der nach vielen Ausstellungen in anderen Städten wieder einmal ein „Heimspiel“ in seiner Heimatstadt bestreitet.

Die Ausstellung im Kunstverein Steyr im Schloss Lamberg wird am Freitag, 28. Jänner, um 19.30 Uhr eröffnet. Einleitend spricht Margit Zuckriegl vom Museum der Moderne in Salzburg. Die Schau ist bis 6. März jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.

„Seine Malerei ist weniger fein, sondern knallt in den Farben und brutalisiert sich in den Formen. Hier ist Antiakademismus, also ein Negieren akademischer Übereinkünfte, das Thema. Biblische oder antike Mythen sind in die Grotesken gepackt“, heißt es in einer kürzlich erschienenen Ausstellungskritik.

OÖ Nachrichten vom 24. April 2006: DER ZEICHENMALER

Er ist ein Geschichtenerzähler der besonderen Art: Der Steyrer Künstler Oscar Holub pflegt das feine Genre der Bild-Cocktails. Auf vielen Ebenen – sowohl den technischen als auch den inhaltlichen – ist das Mischen seine Devise. Holub mischt Wörter (z.B. „Rehund mit Glas“). Holub mischt Zeichnung unter Malerei. Holub vermischt auch die schlichte ikonographische Klarheit von Comics mit expressivem Pinselstrich. Schüttelt durch diese Bildgeschichten auch die Assoziationen der Betrachter zum schrägen Denk-Cocktail.

Bis 29. April präsentiert der Zeichenmaler seine großformatigen Arbeiten in der Linzer Galerie Brunhofer (Hafenstraße 33). Eine originelle Zu-gabe ist dabei der Nachbau eines fiktiven Holub-Ateliers in die Galerie. (irju)

OÖ Nachrichten vom 3. Februar 2005: GESPICKT MIT SYMBOLEN

Er zählt zu den Phänomenen der österreichischen Kunstszene: Oscar Holub, 54-jähriger Maler, Grafiker und Lebenskünstler aus Steyr. Er versteht es, auf erstaunliche Art und Weise mit der entlehnten Kraft und Naivität kindlichen Verstandes Bilder zu schaffen. Viele seiner Arbeiten sind gespickt mit sexuellen und erotischen Symbolen, die er durch extreme Farbgebung zu steigern versteht. Auch die Welt der Träume und der ungezügelten Phantasie steht ihm inhaltlich häufig Pate. Festzustellen bleibt: Die Werke der letzten Jahre sind komplexer, dichter und spannungsgeladener geworden. Die Farbe ist sein Geschütz. Mit ihrer Hilfe zielt er besonders in den großformatigen Acrylbildern gnadenlos auf den Geschmack allzu biederer Betrachter.

Subtilität und pastoses Timbre zeichnen hingegen seine kleinformatigen, von schnellen, spontan gesetzten Strichen dominierten und später kolorierten Bilder aus. (loc)

OÖ Nachrichten vom 25. Jänner 2005: HEIMSPIEL FUER STEYRER MALER OSCAR HOLUB

„Das kann man nicht illustrieren, indem man ein Bild malt. Das wäre zu oberflächlich. In so einem Fall muss man nach anderen Ansätzen suchen.“ Das sagt Erich Fröschl, der Leiter Galerie Steyrdorf. In Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee Steyr lädt er zu einer Ausstellung, die an jenem traurigen Umstand anknüpft, dass viele Künstler in den Konzentrationslagern der Nazis landeten und dort umkamen – daran erinnern auch die Befreiungsfeiern, die dieser Tage in Mauthausen, Steyr und anderswo stattfinden. Huber bearbeitet Telefonmonolog

Konkret wird in der Ausstellung der Frage nach dem Verhältnis von Kunst und (politischer) Macht nachgegangen. Sechs Künstler haben dazu ganz unterschiedliche Beiträge geleistet. Bernadette Huber zum Beispiel: Die Steyrer Künstlerin hat einen Telefonmonolog filmisch aufgearbeitet, der vor zehn Jahren auf ihrem Anrufbeantworter abgespeichert war. Dabei ging es um eine Umfrage der FPÖ, an der sich Huber beteiligen sollte. Oscar Holub hat ein Objekt mit dem Titel „pilot“ gestaltet. Walter Ebenhofer stellt eine Fotoserie mit dem Titel „der Pirol“ aus. Ebenfalls mit dabei in der Ausstellung: Robert Moser, Anton Raidel und Josef Wintersteiger. Die Ausstellung, die am Montag, 7. Mai, um 19 Uhr, eröffnet wird, trägt den ungewöhnlichen Titel „Untitelt“. „Es ist nicht das englische Untitled und auch ganz das deutsche Unbetitelt “, sagt Fröschl. Auch so solle gezeigt werden, dass das Thema begrifflich nur sehr schwer zu fassen sein. „Es ist ganz einfach möglich, so etwa zu betiteln.“ Die Ausstellung wird bis einschließlich Samstag, 23. Juni, zugänglich sein. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag jeweils von 9 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr. „Untitelt“

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Michael Blümelhuber – Zeitgeschehen

Mehr zu Michael Blümelhuber und seinen Werken: Beitrag Blümelhuber

Dieses Zeitbild mit Bildern aus dem historischen Umfeld und den Ereignissen in Steyr erstellte Heinz Kern, 2023.

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Heribert Mader

Prof. Hofrat Mag.art Heribert Mader

1937 – 2022

Kunsterzieher, akademischer Maler, Aquarellist, „Retter des Wehrgrabens“

  • Geboren am 7. Jänner 1937 Steyr
  • Gestorben am 2. Juli 2022 in Wien

Prof. Hofrat Mag.art Heribert Mader

Trauer um Heribert Mader

Quelle: Amtsblatt Steyr 7/2022, S.13

Heribert Mader gilt als einer der besten Aquarellisten der Gegenwart und ist im Alter von 85 Jahren verstorben.

Der gebürtige Steyrer studierte Kunsterziehung und Malerei bei Albert Paris Gütersloh, einem der wichtigsten Wegbereiter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Von 1960 bis 1985 arbeitete Professor Heribert Mader als Kunsterzieher im Bundesrealgymnasium Steyr und hat dabei bei vielen damaligen Schülerinnen und Schülern das Interesse sowie die Begeisterung für bildende Kunst entdeckt.

Ohne Heribert Mader gäbe es auch den Wehrgraben in seiner heutigen Gestalt nicht. Er hat sich damals an vorderster Front engagiert, damit das Wehrgrabengerinne, das man damals zuschütten wollte, bis heute erhalten geblieben ist. Für sein Engagement ist Heribert Mader von der Stadt Steyr im November 1995 mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet worden.

Heribert Mader war als Künstler auf internationaler Ebene erfolgreich. Seine Werke sind in zahlreichen Galerien im In- und im Ausland zu sehen. 2013 wurde Professor Mader mit dem Österreichischen Ehrenzeichne für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Im Jahre 2017 mit dem Ehrenzeichne der Stadt Steyr für besondere Leistungen im kulturellen Bereich. Bürgermeister Markus Vogl: „Professor Heribert Mader war eine große Persönlichkeit, er hat durch seine Arbeit den Ruf seiner Heimatstadt Steyr als Kultur-Standort positiv beeinflusst.“

Maler Heribert Mader verstorben

Quelle: https://www.tips.at/nachrichten/steyr/kultur/572547-maler-heribert-mader-verstorben (5.7.2022, Angelika Hollnbuchner)

STEYR. Der Aquarellist und einstige Wehrgraben-Aktivist ist am 2. Juli 85-jährig gestorben.

Er zählte zu den besten Aquarellisten der Gegenwart: Heribert Mader wurde 1937 in Steyr geboren und war hier lange tätig – nicht nur als herausragender Vertreter der bildenden Kunst und deren Vermittler als Lehrer, sondern auch als ein Kämpfer für die Erhaltung des Steyrer Wehrgrabens. So war er auch jemand, der den Weitblick für Erhaltenswertes hatte und gegen den politischen Mainstream nachhaltigen Lebensraum rettete. Mader wurde deshalb in der Presse als das „Gewissen von Steyr“ bezeichnet und bleibt bis heute ein Vorbild.

Der von 1972 bis 1982 währende Kampf um den Steyrer Wehrgraben war für Mader der Beginn der Aquarellmalerei als adäquate Technik für die Darstellung städtischer Ensembles. Mader, der bis 1974 nur figurativ gearbeitet hatte, kam so zum Landschafts- und Städtebild. Die Resonanz bei Galerien war so groß, dass er dabeiblieb.

Engagement als künstlerische Tat

Mader sah sein Engagement immer als eine künstlerische Tat – Aktionismus im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffs. Die Sensibilität spürt man in seinen Städtebildern, speziell in den Bildern seiner Heimatstadt und jener Orte, denen er besonders zugeneigt war, wie Venedig oder Wien. Sie sind in Licht und Farbe übertragene Erfahrungsberichte eines empfindsamen künstlerischen Genius, dessen Aufmerksamkeit in das Zusammenspiel von Natur und Stadt eintaucht.

Verdienstmedaillen

Maders Arbeit wurde auch anerkannt und gewürdigt, etwa vonseiten des Bundes mit einer Medaille für Verdienste um die Denkmalpflege und von der Stadt Steyr mit einer Ehrenmedaille. 2013 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Von Wien bis Bruneck

Die Werke des gebürtigen Steyrers befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen des In- und Auslands, wie in der Albertina und im Leopold Museum in Wien, im Salzburg Museum, am OÖ Landesmuseum in Linz, im NÖ Landesmuseum in St. Pölten oder im Stadtmuseum Bruneck.

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, etwa, sieht in Heribert Mader „einen legitimen Nachfahren der großen Maler, die Venedig im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert haben.“

Steyr­er Künstler Heri­bert Mader ver­storben

Quelle: https://www.e-steyr.com/steyr-news/kultur-society/6597-steyrer-kuenstler-heribert-mader-gestorben

STEYR. Heribert Mader, der zu den besten Aquarellisten der Gegenwart zählte, ist am 2. Juli gestorben. Der in Steyr geborene und hier lange tätige Meister des Aquarells war nicht nur ein herausragender Vertreter der bildenden Kunst und deren Vermittler als Lehrer, sondern auch auch ein Kämpfer für die Erhaltung des Ensembles des Steyrer Wehrgraben …

So war er ein Künstler, der aufgrund seiner Sensibilität den Weitblick für Erhaltenswertes hatte und gegen den Mainstream der Politik nachhaltigen Lebensraum rettete. Mader wurde deshalb in der Presse auch als das „Gewissen von Steyr“ bezeichnet und bleibt bis heute ein Vorbild. Der von 1972 bis 1982 währende Kampf um den Steyrer Wehrgraben war für Mader der Beginn der Aquarellmalerei als adäquate Technik für die Darstellung städtischer Ensembles. Mader, der bis 1974 nur figurativ gearbeitet hatte, kam so zum Landschafts- und Städtebild. Die Resonanz bei Galerien war so groß, dass er bis zuletzt dabei blieb.

Mader sah sein Engagement immer als eine künstlerische Tat – im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffs eine Form des Aktionismus. Die erworbene Sensibilität spürt man in seinen Städtebildern, speziell in den Bildern seiner Heimatstadt und jener Orte, denen er besonders zugeneigt war, wie Venedig oder Wien. Sie sind in Licht und Farbe übertragene Erfahrungsberichte eines sehr empfindsamen künstlerischen Genius, dessen Aufmerksamkeit in das Zusammenspiel von Natur und Stadt eintaucht. Sie sind niemals bloßes Abbild, sondern gehen weit über den optischen Eindruck hinaus und zeigen ein verinnerlichtes Nachempfinden des Gesehenen, das sich in jedem Werk zu einem beseelten, atmosphärisch dichten Bild vereint.

Stets bemüht, die Seele dieser urbanen Landschaften zu erhaschen, näherte sich Heribert Mader seinen Schauplätzen immer wieder von verschiedenen Perspektiven zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, Wetterlagen, mal mit Aquarell, mal in Öl. Er war ein Meister der Zwischentöne, dem es gelang, die Magie der geschauten Landschaften in Orte der Sinnlichkeit und der Kraft zu verwandeln, die stets von einem Hauch Sehnsucht und Vergänglichkeit durchzogen sind. Maders Engagement und Arbeit wurde nicht nur anerkannt, sondern auch gewürdigt. So verlieh ihm der Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Universitätsprofessor Dr. Tuppy, eine Medaille für Verdienste um die Denkmalpflege. Einige Zeit später wurde Mader vom Steyrer Bürgermeister in einer Festsitzung des Gemeinderates die Ehrenmedaille der Stadt verliehen. 2013 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Künstlerisch reiht sich Heribert Mader in die hohe Riege der österreichischen Aquarellisten von Kurt Moldovan, Rudolf Hradil und Gottfried Salzmann ein, was zuletzt in der Ausstellung „Verborgene Schätze des österreichischen Aquarells“ im Museum Leopold durch die Bilder und einen Film über die Atelierarbeit anschaulich demonstriert wurde. Maders Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen des In- und Auslands, wie z.B. im Albertina Museum in Wien, im Leopold Museum in Wien, im Salzburg Museum, OÖ Landesmuseum in Linz, NÖ Landesmuseum in St. Pölten oder im Stadtmuseum Bruneck. Besonders erfreulich ist die Einschätzung des Direktors der Albertina Wien, Dr. Klaus Albrecht Schröder, der in Heribert Mader „einen legitimen Nachfahren der großen Maler sieht, die Venedig im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert haben.“

Bilder und Einladungen zu den Ausstellungen aus dem Privatarchiv von E.Reznar, Steyr.

Heribert Mader: „Aus Abneigung echte Begeisterung gestalten“

Von Hannah Winkelbauer, 11. September 2017, 00:04 Uhr

Das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels zeigt bis 5. 11. 2017 Städtebilder des Steyrer Malers von Venedig, New York und London.

Venedig, London, New York: Seit 1972 malt Heribert Mader Städte. Am liebsten solche, die am Wasser liegen. Angefangen hatte alles in Steyr. Der ehemalige Kunstlehrer (Mader unterrichtete 25 Jahre lang am BG Steyr) setzte sich damals für die Rettung des Wehrgrabens in seiner Heimatstadt ein. Als er erfuhr, dass dieser verbaut werden sollte, ging Mader täglich dorthin und malte. Er wollte ein Zeichen setzen, und tatsächlich blieb der Wehrgraben erhalten. Auch auf dem Kunstmarkt waren die Stadtansichten ein großer Erfolg, und so blieb er dabei. Inzwischen sei es zu spät für andere Motive. Es würde zu lange dauern, die Qualität zu erreichen, mit der er zufrieden wäre. „So viel Zeit habe ich nicht mehr“, sagt der 80-Jährige.

Im Salon des Museums Angerlehner wurde gestern eine Ausstellung mit neuen Aquarellen und Ölbildern von Heribert Mader eröffnet. Eindrucksvoll sind die Lichteffekte und Spiegelungen, die der Künstler aus der Erinnerung komponiert. „Topographische Richtigkeit interessiert mich nicht“, sagt er. Um die gewünschte Stimmung zu erreichen, „simuliere“ er auch manchmal und male Spiegelungen, wo gar keine gewesen sind. „Es gibt Leute, die sagen, die Malerei ist tot, aber mir ist sie wichtig“, sagt der Künstler, der nicht leugnet, dass er von den Impressionisten beeinflusst ist (die französischen Maler rund um Claude Monet machten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Darstellung des Lichtes zur Hauptaufgabe, Anm.). Bei ihm spiele Licht „als Stimmungsträger“ eine große Rolle.

„Schönste Zeit meines Lebens“

„Ich bin sicher kein Avantgardemaler, kein neuer Wilder“. Aber, apropos „Neue Wilde“: Einer der wichtigsten Vertreter dieser Kunstströmung der 1980er-Jahre war einst Schüler von Heribert Mader, Siegfried Anzinger hat bei ihm maturiert. Die Zeit als Lehrer sei überhaupt die schönste in seinem Leben gewesen, denn: „Schüler sind so aufnahmefähig.“ Aufgabe eines Lehrers sei es, „aus Abneigung echte Begeisterung zu gestalten“.

Seit 1997 ist Mader (zuletzt als Fachinspektor des Landesschulrats) in Pension. Im Ruhestand befindet er sich nicht, täglich arbeitet er in seinem Wiener Atelier. Außerdem gibt er Kurse im Aquarellieren, unter anderem in Venedig, einer Stadt, die er besonders gut kennt (seine Frau ist Venezianerin, Anm.). Reisen in ihm noch unbekannte Städte habe er noch vor. Hamburg würde ihn interessieren.

Werke von Heribert Mader befinden sich in den Sammlungen vieler großer Museen in Österreich, darunter die Albertina und das Leopold Museum. Die Personale im Museum Angerlehner ist noch bis 5. November zu sehen.

Ausstellung: Heribert Mader. Städtebilder Venedig, New York, London (bis 5. 11.2017); Museum Angerlehner, Sa, So, 10-18 Uhr; Ascheter Straße, Thalheim bei Wels. Info: Am 21. 10. und 4. 11. gibt Heribert Mader Malkurse im Museum. Anmeldung bis 6. 10.: office@museum-angerlehner.at

 

Galerie Szall, Wien

https://www.szaal.at/heribert-mader/

Heribert Mader (1937 – 2022)

Für Heribert Mader sind Städte Ausgangspunkt und Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Seit nunmehr fünf Jahrzehnten umkreist er dieses Thema in seinen Ölgemälden und Aquarellen. Dabei erobert der Künstler mit jedem Werk neue Blickwinkel von Venedig, New York oder London und erspürt dabei den Puls der jeweiligen Metropole.

Städte sind Ausdruck unserer Kultur, unserer Zivilisation. Sie sind Lebensräume von Menschen und für Menschen gebaut. Mit dynamischen Pinselstrichen legt Mader die Essenz urbaner Räume frei, fängt ihren Rhythmus und ihre Struktur ein. Architektur und Licht treten dabei als Hauptakteure in seinem Œuvre auf.

Der Reiz seiner Bildwelt liegt im Spannungsfeld zwischen der Beschreibung des Sichtbaren und der künstlerischen Imaginationskraft, welche die Farbe zu voller Selbständigkeit befreit. Doch auch wenn Mader seine Farbmalerei bis an die Grenzen der Abstraktion führt und Details nur eine untergeordnete Rolle spielen, stellt er die Gegenständlichkeit nie in Frage. Vor allem Hell-Dunkel-Kontraste und Silhouetten sind es, die dem Auge Halt geben und Assoziationen schaffen.

In seinen Venedig-Bildern findet der Künstler das ideale Motiv für seine Auffassung der Malerei. Sie beschreiben auf äußerst sensible Weise die Lichträume dieser Stadt, in der das Zusammenspiel von Wasser, Architektur und Atmosphäre eine einmalige Situation hervorbringt. Für Mader stellen hier die Gemälde William Turners einen der wichtigsten Bezugspunkte dar, hat doch Turner erstmals die Realität der Serenissima transzendiert und ihre Mauern und Kanäle in dramatische Ereignisse des Lichts umgegossen. Wie Turner sieht auch Mader in Venedig nicht das pittoreske Motiv, sondern das vom Licht getränkte Wasser und die flirrende Unschärfe der Stadt. Seine Gemälde machen Mader zum „legitimen Nachfahren der großen Maler, die Venedig im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verewigt haben: Und zwar als Stimmung und Empfindung, als Erinnerung und Hoffnung, als Erfahrung des Geistes.“ (Klaus Albrecht Schröder)

New York ist neben Venedig ein Zentralgestirn im malerischen Kosmos Heribert Maders. „Manhattan an sich ist ein Kunstwerk“, ist der Künstler überzeugt und versucht bei seinen Besuchen unermüdlich die überwältigenden Eindrücke in seinen Erinnerungen zu speichern oder diese mit der Kamera festzuhalten. In seinen Gemälden führen die tiefen Schluchten der Straßenzüge perspektivisch in lichtdurchflutete Hintergründe. Virtuos gestaltet er Bildflächen und erhöht mittels rhythmischer Strukturen die Strahlkraft gigantischer Hausfassaden.

Jede Stadt hat unterschiedliche Gesichter. Venedig und New York, Wien, London und Paris – all diese Metropolen sind in ihrer Vielfalt prägnante Schauplätze von Maders künstlerischen Bildrecherchen. Sie sind als persönliche Hommagen Heribert Maders an die jeweilige Stadt als Organismus, als künstlerische Reibungsfläche und Inspirationsquelle zu verstehen. Darüber hinaus sind sie Bekenntnisse zur Ästhetik: Während die Ölgemälde durch suggestive Perspektivkonstruktionen und pastose Oberflächen begeistern, ist es bei den Aquarellen die zarte Transparenz des Kolorits, die den Betrachter in ihren Bann zieht.

Neben zahlreichen Ausstellungen und Ehrungen lässt sich Heribert Maders Erfolg an den vielen Ankäufen seiner Gemälde seitens privater und institutioneller Sammlungen ablesen. Heute befinden sich seine Arbeiten u.a. in der Albertina, im Wiener Leopold Museum, der Artothek Wien, dem NÖ sowie dem OÖ Landesmuseum, dem Museum Angerlehner, dem Stadtmuseum Bruneck und dem Salzburg Museum.

Und dann noch das Wasser …

https://skug.at/und-dann-noch-das-wasser/

Für den Künstler und Kunsterzieher Heribert Mader, der vom österreichischen Kunsthistoriker Walter Koschatzky als einer der besten Aquarellisten der Gegenwart bezeichnet wurde, steht Wasser, als Medium seines konzentrischen, auch aktivistischen Schaffens, im Mittelpunkt.

Die Anfänge der Aquarellmalerei von Heribert Mader, einst Schüler von Albert Paris Güterloh und Herbert Boeckl, beschreibt der Galerist Carl Aigner so: »Begonnen hat es im und mit dem Wehrgraben in Steyr, wo Mader im Zusammenhang mit der historischen Rettung dieses einmaligen industriellen Grabens in den 1970er-Jahren immer wieder dieses quasiurbane Gebiet malte und so nachdrücklich seinen künstlerischen Beitrag zur Erhaltung und Sanierung dieses einzigartigen architekturhistorischen Ambientes leistete. Dabei fand er zur Technik des Aquarells, da ihm diese das Arbeiten vor Ort im Gegensatz zur Malerei, speziell der Ölmalerei, wesentlich erleichterte. (…) Das Sujet Stadt fungiert bei Mader letztendlich als Weltbild im Sinne dessen, dass die Welt als Bild erst künstlerisch zum Vorschein kommt. In dieser Hinsicht ist Formfindung Weltfindung und Weltfindung Formfindung.«1 Die Stadt Steyr reflektiert im Rahmen der oberösterreichischen Landesausstellung »Arbeit, Wohlstand, Macht« heuer intensiv ihre facettenreiche und von Extremen geprägte Geschichte. skug hat den bald 85-jährigen Künstler Heribert Mader, mittlerweile ein Wahlwiener, um ein kurzes Interview und um Stadtimpressionen in Form einiger ausgewählter Aquarelle gebeten …

Weiterlesen: https://skug.at/und-dann-noch-das-wasser/

Heribert Mader – Datensammlung (zusammengestellt von Heinz Kern, 2023)

Maler Heribert Mader verstorben (tips.at)

Steyr News – e-steyr.com – Steyr­er Künstler Heri­bert Mader ver­storben

Nachruf: Heribert Mader gestorben – Steyr & Steyr Land (meinbezirk.at)

Heribert Mader: „Aus Abneigung echte Begeisterung gestalten“ | Nachrichten.at   (e-paper)

Heribert Mader – SZAAL Galerie

https://skug.at/und-dann-noch-das-wasser/

| Heribert Mader – Licht und Farbe | findART.cc (altertuemliches.at)

HERIBERT MADER LICHT UND FARBE – PDF Free Download (docplayer.org)

Wehrgraben (Steyr) (de-academic.com)    (Heribert Mader – „Rettet den Wehrgraben“)

STEYR DAHOAM:NET:

Amtsblatt der Stadt Steyr 1980/12 (dahoam.net)

Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1997 (dahoam.net)

Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/11 (dahoam.net)

Amtsblatt der Stadt Steyr 1987/10 (dahoam.net)

Steyrer Tagebuch, Sondernummer Wehrgraben, 1982-1983 (dahoam.net)

Steyrer Tagebuch Nummer 3, Juni 1982 (dahoam.net)

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Hans-Peter Hertel

(1941 – 2021)

Maler – Aquarellist

  • Geboren am 17. Juni 1941 in Steyr
  • Gestorben am 13. April 2021 in Steyr

Nachruf aus der Rundschau vom 29.4.2021

Am Dienstag, 13. April 2021, ist der bekannte Steyrer Maler Hans-Peter Hertel nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

Um ihn trauern seine Gattin Hermine und seine Tochter Birgit. Aber auch seine Freunde und seine Bewunderer aus der Kunstszene sind zutiefst berührt vom Ableben des feinsinnigen Aquarellisten.

Hans-Peter Hertel, geboren 1941, war in seiner Berufszeit am Bezirksgericht in Steyr tätig. In seiner Freizeit beschäftigte Hertel sich hingebungsvoll mit der Natur und der Kunst. Seinem Garten und seiner Orchideensammlung widmete er sich mit großer Leidenschaft. Hertels künstlerisches Schaffen zeigt großes Können und Talent. Dies spiegelt sich in seinen zarten, aber auch ausdrucksstarken Aquarellen – Steyrer Stadtansichten, Landschaften, Blumen- und Tierbilder sowie Menschendarstellungen – wider.

Er gab sein Wissen und Können auch bereitwillig in Form von zahlreichen Malkursen an Anfänger und Übende weiter.

1993 war der Steyrer auch Gründungsmitglied des „Kunstvereins Kreis Zwischen-Brücken Steyr“ und mit diesem Verein zeitlebens stark verbunden. In vielen Ausstellungen zeigte Hertel seine stete malerische Entwicklung, viele Bewunderer seiner Werke haben den Namen Hertel bekannt gemacht.

Nachruf in den Oberösterreichischen Nachrichten 28. April 2021:

Leben als Ochideenthema

Hans-Peter Hertel, Steyr (1941-2021)

Die Orchidee ist der Inbegriff der Blume, von verschwenderischer Schönheit, mehr als es der Zweck der Fortpflanzung erfordern würde. Vielleicht ist das der Grund, dass sich der Ästhet Hans-Peter Hertel zu dieser Pflanzengattung so hingezogen fühlte, dass er in seinem Gewächshaus mehr als 100 Arten gedeihen ließ. Der Steyrer Künstler ist 80-jährig am 13. April 2021 an einer schweren Krankheit gestorben, am Freitag nahm die Steyrer Kulturwelt in der Feuerhalle auf dem Tabor Abschied von dem Fachinspektor für Zivilrechtssachen am Bezirksgericht, der als Amateur in der Aquarellmalerei begann und nun mit der Reife des Altmeisters abberufen wurde.

Sicher, Hans-Peter Hertel hatte Talent, sogar reichlich, aber nach Kursen bei dem Salzburger Maler und Grafiker Bernhard Vogel entfaltete der Autodidakt erst richtig sein Potential. Hertel hatte ein optisches Gedächtnis, das in seinen Gemälden die Konturen in einer einzigartigen Prägnanz aus der Unschärfe treten ließ. Ein Aquarell der Steyrtalbahn war sein erklärtes Lieblingswerk, es beschreibt vortrefflich seinen Stil: Das Aquarell ist nichts Verwachsenes, sondern macht Ästhetik sichtbar.

Hertel liebte als bildender Künstler den Austausch, das Spektrum der Meinungsvielfalt regte und spornte ihn an. Der Steyrer Justizbedienstete im Brotberuf, der mit seinen Werken zu Ausstellungen wie im Kulturhof Weistrach, bei der Palette St. Peter / Au, im Karmeliterhof St. Pölten und natürlich in seiner Heimatstadt eingeladen wurde, hatte in seiner Frau Hermine, die sich selber mit Bleistift- und Kreidezeichnungen einen Namen gemacht hat, das Künstlergespräch im Wohnzimmer. Vor allem war Hertel aber auch einer der Begründer des Kunstvereines „Kreis Zwischenbrücken“, der der bildenden Kunst in Steyr wichtige Impulse verlieh.

(von Hannes Fehringer)

Ehrung und Auszeichnung der Stadt Steyr 2021: Mit dem Ehrenzeichen für besondere Leistungen im kulturellen Bereich sind gewürdigt worden:

Hans-Peter Hertel postum. Der Aquarellmaler ist am 13. April des heurigen Jahres im 80. Lebensjahr verstorben. Hertels Werke waren bei Ausstellungen sowohl in der Region als auch im Ausland zu sehen. Hertel zählt gemeinsam mit anderen Künstlern zu den Gründern des Vereins „Kreis Zwischenbrücken“.

Quelle: https://www.steyr.at/Buergermeister_verleiht_Ehrenzeichen_3

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Tilly Mitter

Beispiele der Puppenkünstlerin

Puppenkünstlerin des Steyrer Kripperls

1894-1977

Geboren am 6.6.1894 in Steyr als Mathilde Österreicher, wohnhaft in Damberggasse 17

Heirat: 20.5.1914 mit Ignaz Rudolf Mitter, keine Kinder

Gestorben am 3.5.1977 in Steyr

Text bei der Landesausstellung Steyr, Innerberger Stadel 2021

„Puppenkünstlerin Tilly Mitter

Tilly Mitter 1894-1977 schuf nicht nur Figuren für das weltberühmte Steyrer Kripperl sondern stellte auch Trachtenpuppen her. Dabei wurden Kopf und Gliedmaßen aus Holz geschnitzt, der Körper mit gefüttertem Textilien fein ausgearbeitet und die Kleidung naturalistisch und detailreich ausgeführt. Die originellen und hochwertigen Arbeiten sind in Sammlungen diverser Museen vertreten und werden international gehandelt.

Die Tochter eines Steyrer Werkzeugschlossers begeisterte sich schon seit ihrer Kindheit für die Tracht und begann früh mit kunstgewerblichen Arbeiten. Nach ihrer Lehre zur Schneiderin hatte Mitter vor dem Ersten Weltkrieg zunächst ein kleines Bekleidungsgeschäft, ehe sie sich in der Zwischenkriegszeit ganz dem Kunsthandwerk widmete. Neben namenlosen Bäuerinnen und Bauern porträtierte Mitter schon bald berühmte Persönlichkeiten aus Steyr, Oberösterreich und darüber hinaus. So entwarf sie eine Josef Werndl-Puppe, eine Michael Blümelhuber-Puppe und eine Figurengruppe bestehend aus den Komponisten Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Bruckner.

Landesausstellung Steyr: Puppenkünstlerin Tilly Mitter
Tilly Mitter: Porträtskizzen

Quelle: Puppen als Kunsthandwerk. Tilly Mitter zum Gedenken. Amtsblatt der Stadt Steyr Jg. 30 (1987) Nr. 5, S. 29 Puppenkünstlerin (* 1894 Steyr – ? 1977 ebenda)

Text im Artikel „Steyrer Amtsblatt 5/1987“ (Quelle: https://steyr.dahoam.net)

„Puppen als Kunsthandwerk

Tilly Mitter zum Gedenken

Vor 10 Jahren  – am 3. Mai 1977 – starb die Künstlerin Tilly Mitter. Sie wurde als Tilly Österreicher am 6. Juni 1894 in Steyr geboren, ihr Vater war Werkzeugschlosser in der Waffenfabrik. Schon in ihrer Jugendzeit wurde Tilly Mitter von minutiösen Handarbeiten angezogen. Sie erlernte auch das Schneiderhandwerk, wobei ihre Vorliebe der Herstellung von Trachten galt. Sie heiratete im Mai 1914 Ignaz Mitter, mit dem sie 39 Jahre verheiratet war.

Frau Mitter begann erst in ihrem fünften Lebensjahrzehnt mit der künstlerischen Anfertigung von Puppen. Diese entstanden erst nach langen, aufwändigen Studien. Die Anfertigung dauerte oft zwei bis drei Jahre. So entstanden im Laufe der Jahre an die fünfzig Figuren in der Tracht der Bundesländer, Gestalten der Geschichte wie Josef Werndl, Erzherzog Johann und Anna Plochl, Franz Stelzhamer, Johann Wolfgang von Goethe, Marianne Willemer usw.

Eine besonders schönes Werk ist der Huldigungszug der Messer mit Kaiser Josef II. im Steyrer Museum.“

2019 im Dorotheum Katalog: Tilly Mitter Trachtenpärchen
Amtsblatt der Stadt Steyr 5.1987, S.29

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Fritz Eggermann

   Prof. Fritz Eggermann
     Musikpädagoge und Komponist

Geboren am 29.10.1898 in Steyr

Gestorben am 26.6.1982 in Steyr

Fritz Eggermann absolvierte in Steyr nach der Volksschule die Oberrealschule und schloss diese 1916 mit einer „Kriegsmatura“ ab.  Es folgte der Einsatz im Ersten Weltkrieg, aus dem er als Leutnant der Reserve zurückkehrte.

1918 – 1920 als Angestellter in der „Neuen Waffenfabrik“ (später Steyrwerke) tätig, legte Eggermann sodann 1921 an der staatlichen Lehrerbildungsanstalt Linz die Reifeprüfung für das Lehramt an Volksschulen ab und war in der Folge bis 1938 an der Knabenvolksschule Ennsleite in Steyr tätig, nach den Ereignissen der Februarkämpfe 1934 vorübergehend auch als provisorischer Leiter dieser Schule.

Bereits 1927 hatte Eggermann in Wien die Staatsprüfung für Mittelschulen aus Klavier und in der Folge auch für Gesang abgelegt und betrieb auch autodidaktisch Kompositionsstudien.

1938 wieder zum Militär eingezogen, diente Eggermann von 1939 – 1945 als Kompanieführer an einer Unteroffiziers-Versehrtenschule.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Eggermann von 1945 bis 1957 als Musikprofessor am Bundesrealgymnasium Steyr tätig, worauf krankheitshalber die Pensionierung folgte.

Nach dem Übertritt in die Pension begann Eggermann erneut ein Studium an der Wiener Musikhochschule, das er mit den Fächern Satzlehre, Komposition und Zwölftonmusik abschloss. Mit diesem Wissen ausgestattet, widmete sich Eggermann in den weiteren Jahren seines Lebens als Komponist hauptsächlich der Zwölftonmusik, der Kammermusik, A-capella-Werken und auch Stücken für die Orgel.

Prof. Eggermann war seit 1936 auch Ehrenmitglied des Steyrer Männergesangsvereins Sängerlust.  Für sein künstlerisches Wirken wurde er 1976 mit der Ehrenmedaille der Stadt Steyr ausgezeichnet.

Prof. Fritz Eggermann wohnte mit seiner Gattin Franziska in Steyr, Eisenstraße 26. Beide verstarben im Jahr 1982. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Steyr, 3.Abschnitt, V rechts (Wandgrab).

Zusammengestellt:  Heinz Kern
(Quellen: insbes. Franz Zamazal (in: OÖ. Kulturbericht v. 22.7.1978, Folge 26, 32. Jahrgang),
Archiv Kurt Rossacher, Steyrer Geschäftskalender (1924 – 1938), Manfred Brandl (Neue Geschichte von Steyr, S. 252), Schulchronik KV Ennsleite (1925 – 1936)

Werkverzeichnis

Quelle: Kulturbericht 22.7.1978, Folge 26, 32. Jahrgang

  • Sechs Hefte „Orgelstücke“, verlegt bei Breitkopf und Härtel, Leipzig-Wiesbaden
  • Vier Zwölfton-A-capella Messen
  • Skizzen für Geige und Bratsche. Verlegt in der Universal Edition, Wien
  • Klangbilder für Oboe und Streicher
  • Johannis-Passion für gemischten Chor und Orchester
  • Skizzen für Streicher
  • Musik für Flöte, Oboe, Violoncello und Cembalo
  • Trio-Strukturen für Orgel
  • Musik für Streicher
  • Partita über ein Orgelthema A. Bruckners für drei Trompeten, drei Posaunen und Pauken.
  • Verschiedene Einzelwerke für Solo-Instrumente ohne Begleitung, wie Kleine Musik für Soloklarinette, Zwölfton-Stücke für Sologeige
  • Konzert für Orgel und Orchester
  • Weihnachtsmusik für Holzbläser
  • Ostermusik für Blechbläser
  • Zwölf Stücke für Solo-Trompete und Streicher
  • „Aulodia permutata“ für Solo-Flöte und Streicher
  • „Rotationen“ für Bläser
  • Aphorismen für fünf Blechbläser
  • Sechs Stücke für Bassklarinette und Streichquartett
  • Geistliches Konzert über den 47. Psalm für gemischten Chor und vier Bläser.

Aufführungen seiner Werke gab es in Oslo, Nürnberg, Hamburg, Wien, Salzburg, Stuttgart, natürlich in Steyr, weiters im ORF. In Linz wurden die „Rotationen für Bläser“ durch die „Linzer Holzbläser“ (LIVA Oktober 1976) uraufgeführt. Einen starken Eindruck hinterließ auch die Uraufführung des „Konzertes für Orgelpositiv und Streichorchester“ durch das Bruckner-Konservatorium Linz, April 1973.

(Zusammenstellung: Dr. Franz Zamazal, 1978)

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Anton Scholler

Oberstudienrat Professor Anton Scholler 1895-1966

OStR Prof. Anton Scholler
    Bildnerischer Erzieher und
     freischaffender Künstler

Geboren am 25.9.1895 in Salzburg,
gestorben am 7.12.1966 in Steyr

Am 25.9.1895 in Salzburg geboren, kam Anton Scholler nach dem frühen Tod seiner Eltern mit seinen Zieheltern nach Garsten, wo er die Volksschule besuchte. Später übersiedelte er mit den Zieheltern auf die Ennsleite in Steyr. In den folgenden Jahren absolvierte Scholler die Steyrer Realschule und legte dort am 21. Juni 1915 die Reifeprüfung ab.

Wegen kriegsbedingter Hindernisse (Erster Weltkrieg!) konnte er ein beabsichtigtes Hochschulstudium in Wien nicht beginnen, nahm eine Beschäftigung bei der Bezirkshauptmannschaft Steyr an und wurde sodann zum Militärdienst in der k.u.k. Armee eingezogen. Nach Kriegsende war Scholler für mehrere Jahre in der „Neuen Waffenfabrik“ (später Steyr-Werke) als Angestellter tätig.

1924 konnte Anton Scholler endlich ein Studium an der Technischen Hochschule in Wien beginnen, wo er bis 1925 Vorlesungen aus Darstellender Geometrie u. Konstruktionsübungen sowie über die Enzyklopädie der Mathematik besuchte. Zugleich studierte er an der Universität Wien auch Geschichte der Pädagogik und Psychologie. 

Seiner frühen bildnerischen Neigung folgend, betrieb Scholler von 1924 bis 1926 auch noch als Privatschüler des akademischen Professors Hans Tichy ein Kunststudium, das er mit der Ablegung der Lehrbefähigungsprüfung für Mittelschulen abschloss.  1926 bis 1928 folgte ein Studium als ordentlicher Schüler an der Allgemeinen Malerschule an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.

1928 erwarb Anton Scholler schließlich die Lehrbefähigung für Mittelschulen für das Lehramt Freihandzeichnen als Hauptfach und für Geometrisches Zeichnen sowie Mathematik als Nebenfächer. Parallel zu seinen Studien fand Scholler bereits ab 1924 Aufnahme als Lehrer an der Bundes-Oberrealschule (später Bundes-Realgymnasium) Steyr, wo er dann bis zum Übertritt in die Pension im Jahr 1960 tätig war. Für sein erfolgreiches Wirken wurde der Pädagoge vom Bundespräsidenten 1956 mit dem Titel „Oberstudienrat“ ausgezeichnet.

Schon früh betätigte sich Prof. Scholler auch als freischaffender Künstler und schuf Bilder in Öl, Pastell, Mischtechnik, Aquarelle sowie Feder- u. Bleistiftzeichnungen – vor allem mit Motiven aus Steyr – die häufig auch als Postkarten zum Druck kamen. Seiner Leidenschaft als bildnerischer Künstler blieb OStR. Prof. Scholler auch in den Jahren nach seiner Pensionierung treu.

Prof. Scholler war verheiratet mit Gertrud Scholler. Am 7.12.1966 verschied der allseits beliebt gewesene Pädagoge und Künstler in Steyr. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Taborfriedhof Steyr im 1. Abschnitt (links, Gruft Nr. 8).

Zusammengestellt:  Heinz Kern 2021
(Quellen:  Jahresbericht des BRG Steyr 1966/67, Archiv Kurt Rossacher,
Steyrer Kalender 1928, 1933, 1942, 1960)

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Hermann Schmid

1945gest - Prof.Hermann Schmid. Alfred Kaulich px

(1870–1945)

Maler, Aquarellist, bekannt als „Stefflmaler“

  • Geboren am 18.2.1870 in Steyr
  • Verstorben am 24.11.1945 in Neumarkt/Hausruck

Hermann-Schmid-Straße, „Styria-Gründe“ (Beschluss: Dezember 1992)

Hermann Schmid wurde am 18. Februar 1870 als Sohn des Schuldirektors und Stenographielehrers Ignaz Schmid und dessen Ehefrau Ernestine in Steyr, Kirchengasse 20, geboren. Er widmete sich nach Absolvierung des Untergymnasiums und der Lehrerbildungsanstalt in Linz und Wien ebenfalls dem Lehrerberuf, der ihn mit seinem Berufskollegen Vinzenz Hawlitschek, dem hervorragenden Aquarellisten zusammenführt, dessen bester Schüler und Freund er wurde. 1918 erfolgte die Berufung als Zeichenlehrer an die Lehrerinnenbildungsanstalt Döbling, wo er sowohl seine künstlerischen, als auch seine pädagogischen Fähigkeiten in ausgezeichneter Weise verwerten konnte.

Um sich seiner schöpferischen Tätigkeit ganz widmen zu können, ließ er sich Ende 1922 pensionieren. Hermann Schmid war langjähriges Mitglied des Albrecht-Dürer-Bundes und der Gemeinschaft bildender Künstler. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt er die Silberne Dürer-Medaille und den Goldenen Dürerring. Erzherzog Franz Ferdinand verlieh ihm als Zeichen seiner Anerkennung eine goldene Nadel und eine silberne Tabtier mit seinen Insignien. 1917 wurde er vom Kaiser Franz Josef mit dem „Goldenen Verdienstkreuz“ ausgezeichnet. Als echte Künstlernatur war er nicht nur mit vielen Malern befreundet, sondern auch mit Bildhauern, Schriftstellern und Dichtern, von denen auch Steyr Michael Blümelhuber, Sepp Stöger, Albert Bachner und Hermann Landsiegl zu nennen sind. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Hermann Schmid in Neumarkt in Hausruck, und er starb dort am 24. November 1945, wurde aber auf dem Taborfriedhof zu Steyr, in der Nähe des Grabes seines Freundes, des Dichters Sepp Stöger, begraben.

Quelle: Straßenverzeichnis, http://www.steyr.at Juni 2011

Zur Gedächtnisausstellung für den Heimatmaler HERMANN SCHMID

  • Quelle: Steyrer Amtsblatt 1960, S.149f

Heuer jährt sich zum 90. Male der Geburtstag zum 15. Male der Todestag des bekannten Landschaftsmalers Hermann Schmid. Aus diesem Anlasse veranstaltet die Stadt Steyr vom 4. September bis einschließlich 14. September 1960 im Ausstellungssaale des Rathauses eine Gedächtnisausstellung; sie wird in erster Linie Aquarelle des Meister zeigen, die die Schönheiten der Stadt Steyr und der oberösterreichischen Landschaft zur Darstellung bringen, doch sollen auch einige Wiener Bilder den Ausstellungsraum schmücken; sie können bei der Charakterisierung eins Meisters nicht fehlen, der als „Steffelmaler“ bekannt war und der oft mit Rudolf Alt verglichen wurde.

Das Bild des Meisters erinnert manchen an den jugendlichen Künstler, der als Zeichen seiner Naturverbundenheit immer frische Blumen in seiner Knopflochvase trug und dessen heitere Natur sich auch in frohem Wandern, Singen und Dichten äußerte.

Hermann Schmid wurde am 18. Februar 1870 als Sohn des Schuldirektors und Stenographielehrers Ignaz Schmid und dessen Ehefrau Ernestine in Steyr, Kirchengasse 20, geboren. Er widmete sich nach Absolvierung des Untergymnasiums und der Lehrerbildungsanstalt in Linz und Wien ebenfalls dem Lehrberufe, der ihn mit seinem Berufskollegen Vinzenz Hawlitschek, dem hervorragenden Aquarellisten zusammenführte, dessen bester Schüler und Freund er wurde. 1918 erfolgte die Berufung als Zeichenlehrer an die Lehrerinnenbildungsanstalt Döbling, wo er sowohl seine künstlerischen als auch seine pädagogischen Fähigkeiten in ausgezeichneter Weise verwerten konnte. Um sich seiner Schöpferischen Tätigkeit voll widmen zu können, ließ er sich Ende 1922 pensionieren.

Hermann Schmid war langjähriges Mitglied des Albrecht Dürerbundes und der Gemeinschaft bildender Künstler. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt er die silberne Dürermedaille und den goldenen Dürerring. Erzherzog Franz Ferdinand verlieh ihm als Zeichen seiner Anerkennung eine goldene Nadel und eine silberne Tabatiere mit seinen Insignien. 1917 wurde er vom Kaiser mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Viele herrliche Bilder in den Wiener Heimatbüchern „Rudolfsheim und Fünfhaus“, „Mariahilf – Einst und Jetzt“ und „Meidling“ geben Zeugnis, wie sehr Hermann Schmid als Heimatmaler geschätzt wurde. Als echte Künstlernatur war er nicht nur mit vielen Malern eng befreundet, sondern auch mit Bildhauern, Schriftstellern und Dichtern, von denen aus Steyr Michael Blümelhuber, Sepp Stöger, Albert Bachner und Hermann Landsiedl zu nennen sind. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Hermann Schmid in der Heimat seiner Ahnen, in Neumarkt im Hausruck. Einige Tage vor seinem plötzlichen Tode, am 24. November 1945, veranstaltete er noch in Neumarkt eine Ausstellung seiner Bilder, die ausgezeichnet besucht war. Als Sohn der Stadt Steyr ist er am Tabor beerdigt. Seine Ruhestätte ist in nächster Nähe von der seines Freundes Sepp Stöger.Hermann Schmid . 1935 - Sonntags beim Schoiber. Aquarell

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