Franz Schubert

(1797 – 1828)

Bedeutender Komponist mit vielen Freunden aus Steyr. Hier komponierte er das  „Forellenquintett“

Franz Schubert in Steyr

  •  Quelle: Liesa Josephine Weiler: Auf den Spuren Franz Schuberts in Steyr. 2005

Schuberts erste Verbindungen zu Steyr – Begegnungen in Wien:

Im Oktober 1808 trat Franz Schubert als Hofsängerknabe in das sogenannte „Konvikt“ in Wien ein. Zu den Freunden, die Schubert während seiner Konviktszeit kennen und schätzen lernte, gehörte unter anderem auch der Steyrer Albert Stadler (1794-1884). Wir verdanken ihm zahlreiche Berichte über Schuberts Aufenthalt in Steyr.

 Freunde in Steyr:

JOHANN MAYRHOFER

Ein besonders wertvoller Freund Schuberts war der Dichter und Zensurbeamte Johann Mayrhofer. Großer Musikfreund und selbst künstlerisch veranlagt, begeisterte er sich für Schuberts Kompositionen und übte durch seine Dichtungen einen bedeutenden Einfluss auf den jungen Künstler aus. Schubert hatte Mayrhofer durch Spaun im Jahre 1814 kennen gelernt.

Über das Verhältnis von Mayrhofer zu Schubert schreibt der Dichter 1829, ein Jahr nach Schuberts Tod:

„Mein Verhältnis mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, dass ihm ein Jugendfreund (Spaun) mein Gedicht „Am See“ – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir fünf Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße.“

Franz Schubert und Johann Mayrhofer lebten vom Herbst 1818 bis Ende 1820 zusammen. Mayrhofer schrieb über diese Zeit:

„Während unseres Zusammenseins konnte es nicht fehlen, dass Eigenheiten sich kundgaben. Nun waren wir jeder in dieser Beziehung reichlich bedacht und die Folgen blieben nicht aus. Wir neckten einander auf mancherlei Art und wendeten unsere Kanten zur Erheiterung und zum Behagen einander zu. Seine frohe gemütliche Sinnlichkeit und mein in sich geschlossenes Wesen traten schärfer hervor und gaben Anlass, uns mit entsprechenden Namen zu bezeichnen.“

Über das Verhältnis von Mayrhofer und Schubert:

„Dieses Grundgefühl und die Liebe zur Dichtung und Tonkunst machten unser Verhältnis inniger, ich dichtete, er komponierte, was ich dichtete“, schrieb Mayrhofer.

Schubert vertonte 47 Lieder von Mayrhofer. Damit war der Steyrer Dichter neben Goethe der bevorzugte Dichter Schuberts.  Vom frühen Tod Schuberts war Mayrhofer erschüttert und schrieb ein Gedicht für seinen Freund:

„An Franz.

Du liebst mich! Tief hab ich es empfunden,

du treuer Junge, zart und gut;

so stähle sich denn, schön verbunden,

der edle, jugendliche Mut.“

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Schubert und Johann Michael Vogl:

Schuberts Problem war, dass er Käufer für seine Werke suchte oder einen Sänger. Schuberts Freunde versuchten mit dem Hofkammersänger Vogl Kontakt herzustellen, was schließlich auch glückte. Vogl war begeistert von dem jungen Künstler. Er wurde einer der fleißigsten Schubertianer.

Vogl und Schubert – das ungleiche Paar (siehe Karikatur)

Obwohl der Sänger bereits 53 und Schubert erst 24 Jahre alt war, fühlten sie sich bald zueinander hingezogen und die Vorurteile des kritisch gereiften Meistersängers gegen den jungen Komponisten waren bald überwunden. Vogl war für Schubert ein Freund, ein Förderer und wie ein Vater. Schubert begleitete Vogl wiederholt nach Steyr, Linz, Gmunden, St. Florian und Gastein. Diese Reisen waren für Schuberts Leben von großer Bedeutung, weil er hier große Anerkennung erhielt.

Vogls Einfluss auf Schubert war sehr groß. „Den Compositeur hat beynahe er gebildet.“ (Zitat von Ignaz Schroff)

Niemand darf aber glauben, dass sich Schubert dem Sänger Vogl unterworfen habe. Beide waren ausgezeichnete Künstler und beide wussten das von sich und vom anderen.

Schubert in Steyr:

  • Sommer 1819: der erste Besuch in Steyr beim Berggerichtsadvokaten Dr. Albert Schellmann. Komposition: „Forellenquintett“
  • Sommer 1823: der zweite Besuch in Steyr (wohnte vermutlich wieder bei Dr. Schellmann)
  • Mai bis September 1825: der dritte Besuch in Steyr

In Steyr hatte Franz Schubert gute Kontakte zu Josef von Koller (siehe bei Pionieren, Unternehmer), zum Kreishauptmann Ritter von Dornfeld (heute: Dukartstraße 1). Er soll auch die „tausendjährige Linde“ in Kleinraming besucht haben.

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