Joseph Löw

K1024_Loew 1830 Wehrgrabentableau

(1770 – 1842)

Maler und Zeichner, Zeichenlehrer in Linz und Steyr

  • geboren am 14. April 1770 in Linz
  • gestorben am 26. Oktober 1842 in Steyr

Am 2. September 1806 heiratete er am Sonntagberg Genovefa Querer (geb. 22.8.1782) aus Brunn bei Pöchlarn, Tochter des hochfürstlichen Hofschreibers (Regensburg) Joseph Querer und seiner Gattin Genovefa geb. Stöger. In Linz kam am 20. Februar 1808 ihr Sohn Joseph Anton zur Welt. Von 1809 bis 1825 erteilte er Zeichenunterricht an der Normalschule in Linz. Ab 1830 war er Mal- und Zeichenmeister in der k. k. Kreishauptschule in Steyr. Zu dieser Zeit wohnte die Familie Löw am Michaelerplatz Nr. 6, wo er am 26. Oktober 1842 starb und zwei Tage später am Steyrer Renaissance-Friedhof begraben wurde.

Bilder aus dem Schematismus 1831 für die Kreishauptschule Steyr: „Joseph Löw, Zeichnungslehrer“ (Quelle: google.books)

Arbeiten in Steyr:

Er war Mitarbeiter an der „Kirchlichen Topographie“ und Mandatar im Traunkreis des Vereins zur Bildung eines vaterländischen Museums für Österreich ob der Enns und Salzburg. Er zeichnete Ansichten von wichtigen Ereignissen, von den Städten Linz u. Steyr, von Christkindl, Losenstein, dem Kefermarkter Altar, dem Traunfall usw.

1830 zeichnete er 11 sehr wichtige kolorierte Tuschbilder von den Werksanlagen im Steyrer Wehrgraben.

1832 zeichnete er das Marmordenkmal am Langseppenberg im Aichet (heute Sierninger Str. 126), welches 1489 vom Nürnberger Handelsmann Kunz Horn gespendet wurde.

Zum Wehrgraben-Tableau gibt es von Prof. Roman Sandgruber eine Beschreibung in der Reihe „Wirtschaft und Verkehr“:

„Der vorliegende Plan wurde 1830 von dem an der k.k.Kreishauptschule Steyr wirkenden Zeichenmeister Joseph Löw angefertigt und gibt die Situation des Wehrgrabens vor dem Beginn der großen Umgestaltungen durch die Gründung und Expansion der Steyrer Waffenfabrik wieder. Im Detail finden sich in der Legende folgende Signaturen, die im Plan selbst mit roter Tinte vermerkt sind, aber teilweise bereits vergilbt und schwer lesbar sind:

  • AB: Erste Zeugstätte, Eisenhammer und Heindlmühle (4.Zeugstätte, Mittermühle, Badgasse 7/8)
  • CD: Zweite Zeugstätte, Schleifmühlen beim Segel (3.Zeugstätte, Wehrgrabengasse 4/6)
  • no: Segelgarten
  • p: Kohlanger
  • EF: Dritte Zeugstätte (2.Zeugstätte): Jocher´scher Kupferhammer (Fabrikstraße 27), Pfannenhammer dees Hr. Ries und Deuterpapiermühle (Altmühle, Wehrgrabengasse 12/14)
  • GH: Vierte Zeugstätte (1. Zeugstätte), Aichet-Eisenhammer (Fabrikstraße 31/33/35), Papiermühle Hofmann und Vogel (Wehrgrabengasse 30/32/34), Stampf-, Mahl- und Schleifmühlen (Fabrikstraße 37/39)
  • q: Drahtzug des Hr. Körbler,
  • r: Weinstabl Cotton- und Manchester Fabrik (Wehrgrabengasse 45/47)
  • s: Schlosswasserleitungsturm
  • t: Gsangsteg
  • u: in der Gsang
  • v: Teufelsbach
  • w: des Kaufmann May Schlössel
  • x: Große Falle oder Schleuse
  • z: alter Wehrdamm (heute Kugelfangwehr)
  • aa: Annakapellenwehr
  • bb: Annakapelle
  • cc: Herrenhaus, Kalkofen
  • ee: Pestkreuz
  • ff: der neue Dammbau im Jahre 1830 (Steinkasten)
  • gg: Kruglwehr
  • hh: Kruglbrücke
  • kk: Kanal
  • ll, mm, nn: k.k. Rohrhämmer
  • oo: Pfarrkirche Christkindl

 

Straßen in Steyr (Quelle: http://www.steyr.at/Strassennamen_L)

  • Joseph-Löw-Straße

Aufschließungsstraße auf den „Knogler-Gründen“.
Beschluss: Juni 1999
Joseph Löw (1770 – 1842) ist der Schöpfer von interessanten Aquarellen. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Steyrer Wehrgraben. Von ihm stammt auch die „Topographisch-statistisch-technische Beschreibung“ dieses Stadtteils. Er fand sogar Würdigung im Österreichischen Biographischen Lexikon.

1842 Sterbebuch St.Michael Steyr Tod Loew

1842 Eintrag im Sterbebuch St.Michael-Steyr: Tod von „Joseph Löw, Zeichnungslehrer an der k.k. Kreishuptschule, in Linz gebürtig“, am 26.10.1842, Ursache: Entkräftung. Alter: 65 Jahre.

Biographisches Lexikon Österreich:

Löw Joseph, Maler und Zeichner. * Linz a. d. D., 14. 4. 1770; † Steyrdorf (O.Ö.), 26. 10. 1842. Erteilte von 1809–25 als Nachfolger J. Poestions an der Normalschule in Linz Zeichenunterricht, wirkte dann in gleicher Funktion an der Kreishauptschule in Steyr. War Mitarbeiter an der „Kirchlichen Topographie“ und schuf mehrere figurenreiche Darstellungen von hist. Ereignissen in Linz. Seine aquarellierten Tuschfederzeichnungen, die Radierungen und die zwischen 1830 und 1835 in der Linzer Offizin J. Hafners (s. d.) gedruckten großformatigen Lithographien sind zwar dilettant. Arbeiten, doch von topograph., hist. und volkskundlicher Bedeutung.

Werke:

  • Abbildung des feyerlichen Empfangs . . . Franz I. am 13. Juni 1814, 1816, Der Triumphbogen für Franz I. 1814, 1821, Der Fahnenschwur vom . . . Linien-Inf.-Rgt. Baron v. Hrabowszky, 1841, alle drei kolorierte Tuschzeichnungen, Stadtmus., Linz;
  • Ansichten von Linz, Steyr, Losenstein, Christkindl, Darstellungen des Traunfalls, des Kefermarkter Altars etc., Oberösterr. Landesmus., Stadtmus., beide Linz, und Heimathaus, Steyr.
  • Manuskript: Beschreibung von Losenstein und Umgebung, 1832, Stadtarchiv, Steyr.

Literatur:

  • Oberösterr. Heimatbll., Jg. 9, 1955, S. 3 ff.;
  • Kunstjb. der Stadt Linz, 1969, S. 28 f.;
  • Schmidt, Linzer Kunstchronik, Tl. 1, 1951, S. 67, 151 (irrig Johann L.);
  • Giordani, Die Linzer Hafner-Offizin, 1962, S. 154 ff.;
  • Die Hafner-Offizin im biedermeierlichen Linz (Katalog), 1962, S. 10 f., n. 3, 5;
  • Zöhrer, Alt-Linz, 1942, S. 113;
  • Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau, Bd. 2, 1954, S. 323 ff. (irrig Jakob und Josef L.);
  • Schmidt, Linz in alten Ansichten, 1965, S. 41, 281 f., 311;
  • Marks, O.Ö. in alten Ansichten, 1965, S. 60 f.;
  • Schenk, Festschrift der Bundeslehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Linz, 1926, S. 64 f. (Wacha)
  • PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 283f.

Bilder aus der Fotosammlung von H. Kern:

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